Das Spiel:

 

Rehabilitation. Das war das Motto für diese Begegnung gegen ISG. Dieses Aufeinandertreffen am Helfortplatz war jedoch nicht nur aus diesem Grund für unsere Mannschaft etwas Besonderes. Es galt in gewisser Hinsicht auch ein kleines Trauma zu überwinden. In der letzten Saison hatte der USK die wohl schlechteste Leistung überhaupt in dieser Spielzeit geboten und sich regelrecht vom Kunstrasen schießen lassen. So gesehen war das Ziel, gleich zwei Klatschen mit einem Schlag vergessen zu machen. Überhaupt hatte der USK in den bisherigen zwei Begegnungen mit ISG immer den Kürzeren gezogen. Das sollte sich heute ändern.

Aggressivität und kalte Dusche

Soviel zu den Vorzeichen, nun zum Spiel. Vom Start weg ist zu spüren, dass jeder USK-Kicker diesen kleinen Schock, den das Primadonna-Spiel letzte Woche ausgelöst hat, regelrecht auf den Platz kleschen und drauf rumtrampeln, ihn praktisch zertreten will. Der Biss ist da und ISG wird oft schon früh in Bedrängnis gebracht. Das bringt einige Balleroberungen im gegnerischen Drittel.

Leider macht der USK trotz deutlichem Übergewicht zu wenig aus diesen Balleroberungen. Oft wird zu hektisch zu Ende gespielt, sodass kaum klare Torchancen entstehen können. In der 19. Minute erfolgt die kalte Dusche für unsere Rot-Weißen (heute in schwarz-grün). ISG ist gefühlt zum ersten Mal überhaupt in der USK-Hälfte und köpft durch Toofan Ghazizadeh zum 0:1 ein. Das ist natürlich ein Paradebeispiel für Effektivität.

Am Spielgeschehen ändert dieses Führungstor wenig. Den Vienna Vibes fällt es weiterhin schwer, aus den vielen Balleroberungen richtig Kapital zu schlagen. Trotzdem schaut hin und wieder doch eine Torchance heraus. Die Beste ist gleich eine Doppelte. Zuerst schießt Manuel aus aussichtsreicher Position einen Verteidiger an, dann kann der USK die Kugel einmal etwas länger im gegnerischen Drittel zirkulieren lassen, ehe das Spielgerät noch einmal bei Manuel landet. Erneut scheitert er, doch der Ball springt zu Alex. Dieser schiebt ins leere Tor ein, doch ehe Jubel erklingen kann, hebt der Schiedsrichter bereits die Hand und gibt den Ausgleich korrekter Weise wegen Abseits nicht.

Einfach weiter fighten

In der Pause ist die Vibes-Elf davon überzeugt, dass etwas Gutes rauskommen wird, wenn wir weiter so drücken. Zwar ist das Spiel von USK-Seite vor eher in puncto Kampf beeindruckend als in spielerischer Hinsicht, aber trotzdem spürt jeder, dass der Kas noch nicht gegessen ist. Die Spieler schwören sich auf die Fortsetzung des Fights in den zweiten 45 Minuten ein und raus geht’s wieder auf den Platz.

Etwas mehr spielerische Linie und weniger hohe Bälle Richtung Spitze ist beim USK nun zu erkennen. Dafür folgt die zweite kalte Dusche in diesem Match bald. In der 65. Minute ist es ein zweites Mal Ghazizadeh, der einen Stanglpass verwerten kann.

Nun wirken die Gegner sicherer und in die Reihen der Vienna Vibes kehrt Unruhe ein. Diese kann etwas eingedämmt werden, als die Rot-Weißen merken, dass da trotzdem noch was geht. Denn im Gegensatz zur ersten Hälfte hat der USK jetzt ein paar gute Tormöglichkeiten. Zudem wird ISG-Spieler Witold Hametter nur 13 Minuten nach seiner Einwechslung (73.) mit gelb-rot vom Platz gestellt.

Endgültig in unsere Karten spielt kurze Zeit später Davids Anschlusstor (76.). Peter bringt eine Flanke über den Tormann hinweg in die Mitte. Dort wurde auf unseren Verteidiger völlig vergessen. Unbedrängt muss er den Ball nur noch per Kopf über die Linie drücken. Gratulation zum ersten Saisontor.

In fünf Minuten von 0:2 auf 2:2

Nun ist endgültig wieder Feuer im Spiel. Den großen Ausgleichsjubel besorgt wenig später (80.) Manuel. Eine schöne Kombination endet bei Manuel. Unser Stürmer fackelt nicht lange, zieht ab und drin ist die Kugel. Ebenfalls erstes Saisontor, ebenfalls Gratulation.

Der USK will jetzt natürlich mehr. Noch ist genug Zeit auf der Uhr, um dieses lange Zeit scheinbar aussichtslose Spiel in einen Sieg zu verwandeln. Noch dazu muss mit Doppeltorschütze Ghazizadeh ein weiterer ISG-Spieler (81.) mit gelb-rot vom Spielfeld. Die Heimmannschaft versucht nun zu retten was zu retten ist und versucht vor allem möglichst viel Zeit von der Uhr zu nehmen. Die Minuten, die verstrichen sind, bis die beiden Ausgeschlossen sich vom Spielfeld entfernt haben oder für das offensichtlich vorgetäuschte Nicht-Finden eines Balls (besonders kreativ), der über die Outlinie gerollt ist, draufgegangen sind, rechtfertigen eine zweistellige Nachspielzeit. Der Schiedsrichter gesteht dem drückenden USK vier zusätzliche Minuten zu.

Es bleibt beim Remis. Die Gefühle sind bei diesem Endstand natürlich gemischt. Zum einen ist es natürlich toll, ein 0:2 aufgeholt zu haben und die kämpferische Leistung war aller Ehren wert. Zum anderen wurde unsere sehr stabil agierende Defensive für sehr wenige Fehler eiskalt bestraft und damit, wie schon öfter in der jüngeren Vergangenheit, etwas unter Wert geschlagen. Heute hätte für die Dominanz, die der USK über weite Strecken ausgestrahlt hat mehr rauskommen müssen. Das Wichtigste jedoch: Der USK lebt.

 

Ein Bericht von Max Gfrerer

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