Das Spiel:

Vor ein paar Monaten wurde die Abschlussbegegnung dieser Herbstmeisterschaft zwischen Paulaner Wieden und unserer Mannschaft als „potentielles Spitzenspiel“ prognostiziert. Liest man sich die Gegnereinschätzung nun noch einmal durch, so kann man sagen, dass der Autor Voraussicht bewiesen hat. Bei so gut wie allen Mannschaften lagen wir mit unserer Einschätzung richtig und nur bei einer komplett daneben. Dass es sich dabei um die eigene Mannschaft handelt, die man eigentlich am besten kennen sollte, trübt die Freude über die tolle Einschätzungsfähigkeit gewaltig. Der ehemalige Titelkandidat USK Vienna Vibes befindet sich auf Rang acht nur zwei mickrige Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt.

Defensive nicht ligatauglich

Zwischen dem mit unermesslicher Vorfreude erwarteten Beginn der Saison und dem heutigen Tag liegen elf ernüchternde Spiele, zerstörte Erwartungen und viele hängende Köpfe. Aus der stolzen USK-Defensive (ACHTUNG: Nicht Abwehr, da liegt ein Unterschied) ist eine Schießbude geworden, der man die Ligatauglichkeit absprechen muss. Weil der USK in den meisten dieser elf Partien ein spielerisch mindestens ebenbürtiger Gegner war, der fußballerisch mit absolut jeder Mannschaft dieser 1. Klasse C mithalten kann, können wir uns zumindest über eine Platzierung über dem Todesstrich freuen. Hin und wieder konnten wir unser Spiel dann doch in Zählbares ummünzen. Leider viel seltener als erwartet.

So bekamen die zahlreich in der Rustenschacher Allee erschienenen USK-Fans ein Abschlussmatch geboten, das für diese Hinrunde vor allem eins war: typisch. Schön, dass wir spielerisch ebenbürtig waren, schön, dass wir gezeigt haben, dass wir auch was am Ball können. Ohne ein Mindestmaß an ligatauglichem Defensivverhalten steht gegen eine Mannschaft, die auch Fußball spielen kann, am Ende immer die gleiche Ausbeute: Null Punkte.

Der USK beginnt mit umgebauter Abwehr (mal wieder) und 90 Prozent Ballbesitz. Eigentlich sieht das Spiel der heute in auswärtigem Rot-Schwarz Gewandeten ganz gut aus. Die Pressingversuche des Gegners gehen wie schon letzte Woche ins Leere und der USK zeigt sich ballsicher. Dann haben die blau-weißen Wiedener in der 9. Minute das erste Mal den Ball in unserer Gefahrenzone und prompt steht es 0:1. Ein Umstand, der sich durch die Saison zieht wie ein Kaugummi. Kleinste Fehler werden sofort bestraft, als würden wir jede Woche gegen Profimannschaften spielen.

Es geht weiter wie zuvor, der USK hat den Ball, erspielt sich gute Möglichkeiten und Paulaner versucht mit schnellen Pässen auf die giftigen Sturmspitzen kontra zu geben, was zwar von den Unsrigen stets entschärft wird, das nächste Missverständnis im Defensivverbund kommt jedoch bestimmt. Es kommt in der 34. Minute. Kommunikationsfehler, zu kurz geratener Klärungsversuch, Martin Hackauf zieht ab und es steht 0:2.

Es wird debakulös

Eine Führung die sicherlich nicht die Optik des Spiels wieder gibt, aber Abwehrverhalten gehört nun einmal auch zu diesem Sport. Auch heute wird es unserem Gegner viel zu leicht gemacht, ein Tor zu erzielen. Und vorne sollte man die Buden halt auch irgendwann reinmachen. Zumindest Milan hätte das Match kurz vor der Halbzeit nochmal spannend machen können, setzt die Kugel aber fünf Meter vor dem Tor daneben.

In der zweiten Hälfte setzt sich das Spielgeschehen so fort, wie es in der ersten Halbzeit von statten gegangen ist. Der USK hat den Ball, das Tor schießt der Gegner. Diesmal per Elfmeter (55.), nachdem wir hinten die Kugel verloren haben.

Man muss den Vibes zugutehalten, dass sie auch beim Spielstand von 0:3 nicht aufhören Fußball zu spielen, weiter auf das Ehrentor drängen und sich nicht hängen lassen, ehe in der 71. Minute das 0:4 fällt.

Es erfolgen ein paar Umstellungen, dadurch noch mehr Unstimmigkeiten als zuvor und einige Chancen für Paulaner Wieden, uns noch mehr einzuschenken (wobei man sagen muss, dass 0:4 schon arg hoch ist, gemessen an den Spielanteilen). In den letzten zehn Minuten erfangen sich unsere Jungs wieder und erreichen endlich die herbeigesehnte Ergebniskosmetik durch Peter (83.) nach wunderschönem Pass von Flo.

Veränderungen

Es folgt ein Elfmeter, den Milan souverän verwandelt und damit ist das 2:4-Endergebnis perfekt. Ein Match wie ein Spiegelbild der ganzen Saison. Gut mitgespielt, hinten totales Chaos, zu spät zählbares herausgeholt. Eine Beschreibung, die auf viele unserer Duelle zutrifft.

Die Saison ist so ziemlich gelaufen. Der USK steht vor großen Veränderungen. Somit wird es im Frühjahr mehr darum gehen, diesen Umbruch erfolgreich zu vollziehen. Gelingt dieser, dann wird man höchstwahrscheinlich ganz andere, viel stärkere Vienna Vibes zu sehen bekommen.

Dann gibt es noch den Cup. Es ist zwar nicht sehr wahrscheinlich, dass eine Mannschaft aus der 1. Klasse diesen gewinnt, aber dennoch wäre es schön, wenn die Rot-Weißen am kommenden Samstag Twentyone schlagen, in diesem Bewerb überwintern und sich somit doch noch über einen versöhnlichen sportlichen Jahresabschluss freuen können.

Ein Bericht von Max Gfrerer

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