Das Match gegen den aktuellen Tabellenletzten, der in der Vorwoche mit 0:10 vom Platz geschossen wurde. Normal muss man da gewinnen, keine Frage, aber aus Sicht eines Trainers ist die mentale Vorbereitung auf so eine Partie ein Horror. Wenn du gewinnst, wars die Pflichterfüllung, falls du aber verlierst eine Blamage. Was sagt man also der Mannschaft in der Teambesprechung? Wie stark soll man auf die vorhandenen Schwächen der Kontrahenten Bezug nehmen, ohne die Gefahr der Unterschätzung herauf zu beschwören?

Wir beschlossen, die Schwächen der Gegner generell mal außen vor zu lassen und stattdessen dem Motto „Wenn wir spielen was wir können, dann wird die Begegnung ihren positiven Lauf nehmen“ zu vertrauen. Seriosität war also oberstes Gebot. Zum Glück haben die Vibes in letzter Zeit ein paar Lektionen in Sachen Professionalität gelernt.

Denn Schwierigkeiten, die unser Team in irgendeiner Form aus der Fassung bringen oder als Ausrede für eine schlechte Leistung hernehmen hätte können, hätten wir schon gefunden. Da wäre der starke Wind gewesen oder die Tatsache, dass - im Gegensatz zu unserem Gegner - das Feld überhaupt nicht breit war. Der Kunstrasenplatz am ASKÖ XX war dermaßen kompakt, dass wir vor Anpfiff noch über die anstehende „Kleinfeldpartie“ witzelten. Und tatsächlich lud der Platz von Anpfiff weg zur einen oder anderen Briefmarken-Ballstafette ein, die schon jetzt dem nahenden winterlichen Bandenzauber gedachte.

Tödliche Gegenstöße

Überraschender Weise hatte der USK nämlich von Anfang an überhaupt keine Probleme, sich auf das ungewohnt kleine Terrain einzustellen, obwohl die Breitenfelder zunächst recht forsch versuchten, auf unsere erste Linie draufzugehen. Wodurch wir dann doch bei deren Schwächen angelangt sind. Die Gelb-Schwarzen verfolgen trotz Abstiegsnot nämlich den lobenswerten Ansatz einer offensiven Spielstrategie, halten mit Nibelungentreue an ihrem Kurzpassspiel fest, dass jedoch bei mangelhafter Ausführung mehr Risiko als Ertrag bereithält.

So hauen der USK der Heimmannschaft in den ersten 15 Minuten drei Angriffsversuche mit schnellen Gegenstößen um die Ohren, die ebensooft von Alex verwertet werden. Einmal vom Kreibich (6.) und zweimal vom Hübl (9., 15.).

Dass es bis zur Pause beim schnell erspielten 3:0-Vorsprung bleibt, liegt lediglich an weiteren ausgelassenen Großchancen.

Die zweite Halbzeit benötigt einige Minuten, ehe sie mittels verwandelten Strafstoßes vom Max (60.) wieder in die Gänge kommt. Fünf Minuten später (65.) erhöht Felix auf 5:0 und Philipp abermals nach weiteren fünf Minuten (70.) auf 6:0.

Die Freude über das aufpolierte Torverhältnis wird durch einen Deckungsfehler bei einem Eckball (73.) etwas getrübt. Der Breitenfeld-Sturmtank kann relativ ungehindert zum Ehrentor einköpfen.

Alex mit möglichem Tor des Jahres

Damit die USK-Party in der Brigittenau aber ja nicht beendet ist, hat Alex K. postwendend eine herrliche Antwort parat. Aus 25 Metern zieht unser zentraler Mittelfeldmotor einfach mal ab und versenkt ins Kreuzeck, ohne, dass ein Blatt Papier zwischen Ball und Gestänge gepasst hätte.

Den Schlusspunkt dieses Torreigens, setzt – wie könnte es anders sein – der Hübl (79.). Der USK feiert einen 8:1-Kantersieg in der Fremde und erreicht damit exakt das gleiche Ergebnis, wie beim bis dato höchsten Auswärtssieg vom 10. April 2016, als man Eintracht Burenwurst vom Platz fegte.

Ebenfalls schön ist die Tatsache, dass die Mannschaft in einem Spiel, in dem es eigentlich um bloße Pflichterfüllung ging, die Kür gleichermaßen erledigt hat.

MG

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10-03-2024 18:45
 
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