Seit der USK Vienna Vibes vor drei Jahren der DSG beigetreten ist hat eine stetige Entwicklung stattgefunden. Es folgte der rasante Aufstieg in der ersten Saison, nachdem man sich durch ein Bomben-Frühjahr in der 2. Klasse für die nächsthöhere Leistungsstufe qualifizieren konnte. Die zweite Spielzeit stand im Zeichen der Neuorientierung und der mehrfachen Systemumstellung, die sich bis in die dritte Saison 2013/2014 ziehen sollte. In Summe zeigt die Formkurve jedoch stetig nach oben und auch heuer ist es das Ziel, die Leistung des Vorjahres zu übertreffen. Dazu will die USK-Mannschaft bestens vorbereitet sein, denn das Unterfangen etwas weiter vorne platziert zu sein als sonst, ist ein Schwieriges. Wie schwierig zeigt sich bei einem Blick auf die Gegner, die unserem Team heuer zugelost wurden. Auch im DSG-Cup wollen die Vibes heuer eine gute Rolle spielen, während der Toto-Cup eher als Teil der Vorbereitung gesehen wird. Natürlich wird auch diese Aufgabe mit hundertprozentig professioneller Einstellung und mindestens ebenso großem Siegeswillen angegangen.
Daher ist es an der Zeit unsere Kontrahenten nun etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
TOTO-CUP:
FC Tecunity (letzte Saison ASG Unterliga – 2. Platz):
Schon in weniger als zwei Wochen müssen wir im Toto-Cup gegen diese Mannschaft ran. Nachdem sich die ASG, aus der der FC Tecunity stammt, nun aufgelöst hat, versuchen die Jungs ihr Glück in der nächsten Saison in der 2. Klasse des Wiener Fußballverbands. In der letzten Saison holte das Team als Neueinsteiger in der ASG-Unterliga relativ souverän den zweiten Platz, wenngleich uns nichts über die tatsächliche Stärke der von Reservemannschaften überfluteten zweiten Spielklasse der ASG bekannt ist. Dieser Gegner ist ein absolutes Überraschungs-Ei, wenngleich ein dankbares. Im Vergleich zu anderen möglichen Losen im Toto-Cup ist das eines, dem man realistischer Weise auf Augenhöhe begegnen kann.
Bisherige Begegnungen: keine
DSG-CUP:
1. FC FI (1. Klasse B – 2. Platz)/DSV Eventus Wien (Unterliga A – 11. Platz):
Da der USK in der ersten Runde des DSG-Cups ein Freilos erwischt hat, erwarten wir für die zweite Runde den Sieger aus dem Duell dieser beiden Mannschaften. Der FC FI hat mit unseren Freunden nun Liga getauscht. Denn während die Blau-Weißen FIler knapp am Titel vorbeigeschrammt und trotzdem aufgestiegen sind, mussten unsere rot-weißen Farbengenossen nach einer Saison Unterliga den bitteren Gang zurück in die 1. Klasse antreten. Über FI weiß in den USK-Reihen eigentlich so gut wie niemand etwas, da in den letzten drei Jahren keine Berührungspunkte entstanden sind. Durch die lange Freundschaft zwischen Eventus und den Vienna Vibes, sähe das bei einem Aufeinandertreffen zwischen diesen beiden Vereinen natürlich anders aus. Beide kennen sich bestens und treffen noch in diesem Sommer in einem Testsspiel aufeinander. Zudem hat der USK mit den Manavi-Brüdern erstmals zwei Spieler von Eventus übernommen. In diesem Duell gibt es wohl keinen klaren Favoriten. FI hat die Aufstiegseuphorie, Eventus den Heimvorteil auf seiner Seite. Wer auch immer von diesen beiden Mannschaften weiterkommt, der USK wird sich vermutlich in der zumindest leichten Außenseiter-Rolle befinden. Der Unterschied wird nur sein, ob man gegen das offene Buch oder die komplette Unbekannte antreten muss. Wobei bei einem (nicht gewünschten) Ausscheiden von Eventus davon auszugehen ist, dass ein umfassender Wissensaustausch im Sinne der guten Beziehung nicht lange auf sich warten lassen wird.
Bisherige Begegnungen vs. 1. FC FI: keine
Bisherige Begegnungen vs. DSV Eventus Wien: 0:1, 2:2, 2:6, 1:0
DSG 1. Klasse C:
ISG Wien (1. Klasse A – 3. Platz):
Ebenfalls bestens bekannt sind die Jungs vom Helfort-Platz. Letzte Saison war diese Mannschaft, die Einzige die sich von der breiten Durchschnittsmasse abheben konnte, letztendlich aber doch ohne Chance war, an die beiden Big-Player Union Latina und Wien United heranzukommen. Es ist davon auszugehen, dass sich diese Mannschaft auch heuer wieder vorne einreihen wird. Spielerisch gehört ISG sowieso zu den besseren Teams, gleichzeitig versteht es die Mannschaft auch, dem Gegner den Schneid abzukaufen. Besonders bitter musste das der USK selbst im Herbst der letzten Saison zur Kenntnis nehmen, als unser Team am Helfortplatz mit 0:5 überrannt wurde. Dass die weiß-blauen, aber auch verwundbar sind zeigte das Match im Frühjahr, als der USK nur sehr unglücklich in der letzten Sekunde bezwungen wurde.
Bisherige Begegnungen: 2:3, 0:5
Latino Vienna City S.K. (2. Klasse B – 1. Platz):
Es ist anzunehmen, dass die Aufstiegseuphorie und eine gewisse lateinamerikanische Eleganz (Vorsicht Stereotyp!) Latino Vienna in die vorderen Tabellenregionen spülen wird. Zumindest hat die Vergangenheit uns gelehrt, dass souveräne 2. Klasse-Aufsteiger meist auch in der 1. Klasse souverän agieren. Man könnte nun sagen „jo eh, halt wieda so a Latino-Truppe mit Supa-Technika und ohne Spielapass“. Sollte man aber nicht. Auch hier hat die Vergangenheit gelehrt, dass sich die zahlreichen lateinamerikanischen Teams in der DSG teilweise deutlich voneinander unterscheiden. Zunächst ist Lateinamerika nicht alles eins. Der Kern von Latino Vienna dürfte bolivianischer Herkunft sein, während beispielsweise Deportivo National ecuadorianisch verwurzelt ist. Oder erst letzte Saison schmückte bei jedem Spiel eine peruanische Flagge den Fanblock des Union Latina-Anhangs. Außerdem sind teilweise frappierende Unterschiede in der Spielkultur zu beobachten. Während Deportivo National mit dem runden Leder eher verfeindet ist und lieber die Haxn des Gegenspielers bearbeitet, führte Union Latina durchaus eine feine Klinge. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir haben keine Ahnung was mit Latino Vienna auf uns zukommen wird, aber kicken werden sie schon können, davon ist definitiv auszugehen.
Bisherige Begegnungen: keine
Philadelphia AC (1. Klasse A – 7. Platz):
Ähnlich wie bei Eventus, haben die Vienna Vibes ein sehr gutes Verhältnis zur Vereinsführung sowie einigen Spielern des Philadelphia AC. Obwohl wir bis jetzt in jeder der zahlreichen gespielten Begegnungen die Favoritenrolle angenommen haben, fiel es uns jedes Mal schwer sie auch tatsächlich auf den Platz zu zaubern. Philadelphia bestach dabei vor allem durch eine enorm effektive Spielweise. Die schnellen Angreifer lassen sich in der Regel nicht lange bitten und so bedarf es oft nur sehr weniger Chancen, um spielerisch überlegene Gegner zu schlagen. Heuer haben sich die USK-Spieler fest vorgenommen, die Favoritenrolle einmal mehr anzunehmen, diesmal aber auch in beiden Spielen zu bestätigen.
Bisherige Begegnungen: 4:5, 3:2, 1:1, 0:1, 2:2
Royal Vienna (1. Klasse C – 4. Platz):
Wieder einer der zahlreichen neuen Gegner, mit denen die Vibes noch keine Erfahrung gemacht haben. Ähnlich wie bei ISG ist davon auszugehen, dass sich diese Mannschaft im Spitzenfeld einfinden wird. Einfach weil sie schon immer dort war. Vor ein paar Jahren sind die Goldenen aus der Unterliga abgestiegen, seitdem wurde der Wiederaufstieg immer recht klar verpasst. Unsere Quellen bezeichnen diesen Gegner als „unangenehm, schnell und hart“. In der Vergangenheit waren die Royalen auch immer wieder für unnötige und teilweise auch sehr deutliche Niederlagen gut, was letztlich wohl ausschlaggebend war, dass es nicht zur Rückkehr in die Unterliga gereicht hat.
Bisherige Begegnungen: keine
Semper Wien (1. Klasse B – 3. Platz):
Spätestens jetzt kapiert wohl jeder, dass diese Liga kein Zuckerschlecken wird. Denn das ist die nächste Mannschaft der unter normalen Umständen das Spitzenfeld absolut zuzutrauen ist. Irgendwer muss aber wohl auch die enttäuschenden, nichtssagenden Mittelfeldplätze einnehmen. Klar könnte es Semper Wien treffen, muss es aber keineswegs. So wie ISG oder Royal Vienna, handelt es sich hier um eine Mannschaft des jungen, dynamischen Typs. Der Erfolg wird davon abhängen, wie gut man sich verstärken konnte bzw. wie gering der Aderlass im Kader ist. Großes Verletzungspech wird man sich voraussichtlich auch nicht leisten können. Diese Punkte gelten selbstverständlich für alle anderen auch. Es wird auf jeden Fall sehr eng da vorne.
Bisherige Begegnungen: keine
SC WU-Studierende (2. Klasse C – 1. Platz):
Die Liga ist ausgeglichen und stark. Doch das ist wohl der absolute Top-Favorit auf den Meistertitel. Die zweite Klasse wurde ohne Punkteverlust auseinander genommen, Gegentore hat man gerade mal neun kassiert. Die absolute Favoritenrolle in der 1. Klasse C ist den WUlern hiermit zugeschoben. Für etwas anderes ist das Potential auch zu groß. Eine Mannschaft, hinter der eine ganze Uni steht, die eigens für die Kaderplanung angesetzte Try-Outs veranstalten kann, wird sich vermutlich auch nicht mit weniger als dem sofortigen Durchmarsch zufrieden geben. Doch gerade solche Gegner gehören zu den reizvollsten. Jeder will dem Top-Favoriten ein Bein stellen. Und gerade in dieser 1. Klasse C ist die Anzahl der potentiellen Stolpersteine recht groß. Der USK möchte da natürlich nur allzu gerne dazugehören.
Bisherige Begegnungen: keine
Endstation Hernals (Unterliga A – 12. Platz):
Mit Unterliga-Absteigern ist das oft so eine Sache. Es gibt jene, die können sich konsolidieren, eine Mannschaft neu aufbauen und in der darauffolgenden Saison wieder voll Richtung Aufstieg angreifen. Dann gibt es jene, die völlig drauf kacken und möglicherweise nach unten durchgereicht werden. In den meisten Fällen liegt die Wahrheit aber in der Mitte. Ein paar Stammkräfte bleiben, ein paar neue Junge kommen dazu und im Endeffekt spielt man dann eine ganz gute Rolle, ohne ernsthaft etwas mit dem Auf- oder Abstieg zu tun zu haben. Vermutlich kommt diese Vorstellung auch der Realität bei Endstation Hernals nahe. Zwar ist den Gelb-Schwarzen zuzutrauen, dass der Kader verstärkt wurde, um allerdings in dieser starken Liga den sofortigen Wiederaufstieg anzupeilen bedarf es nicht nur eines kleinen Faceliftings, sondern eher einer Rundum-OP und das ist dann auch wieder unrealistisch. Neu im Team könnte der ehemalige USK-Spieler Andi Cervinka sein, sofern die Informationen noch aktuell sind. Sollte sich der alte Vienna Vibes-Abwehr-Haudegen wieder dazu entschlossen haben, die Fußballschuhe zu schnüren, freuen wir uns ganz besonders auf den Saisonauftakt bei den Hernalsern und wünschen ihm auch in weiterer Folge alles Gute beim neuen Verein.
Bisherige Begegnungen: keine
Franz von Sales (1. Klasse C – 8. Platz):
Außer nichts, wissen wir über diesen Gegner eigentlich gar nichts. Nichtmal eine Homepage oder Facebook-Seite auf denen man ein Bisschen stirdln hätte können waren irgendwo vorzufinden. Einzig ein Youtube-Video aus der letzten Saison, in dem sie zwei Tore reinnudeln, gibt dieser Mannschaft ein sehr abstraktes Gesicht. Platz acht in der 1. Klasse C letzte Saison macht aus diesem Team auch nicht gerade einen Geheimfavoriten. ABER: Vor nicht allzu langer Zeit hat Franz von Sales noch Unterliga gespielt. Diese Tatsache sollte Warnung genug sein. Allerdings könnte die Luft in diesem stark besetzten Teilnehmerfeld trotzdem sehr schnell, sehr dünn werden.
Bisherige Begegnungen: keine
Milord BLANCO-trainCo (1. Klasse C – 10. Platz):
In der letzten Saison haarschärfstens dem Abstieg entronnen. Wahrscheinlich wird auch heuer der Kampf gegen diesen die Main-Challenge für die Milords. Das Wissen um diesen Verein ist wie bei den vielen anderen neuen, für uns noch unbekannten Teams ausbaufähig. Eins ist jedoch klar: Will der USK weiter vorne ein Wörtchen mitreden, dann muss gegen solche Teams ohne Wenn und Aber zweimal voll gepunktet werden. In der Vergangenheit waren es oft solche Truppen, die in unseren Reihen aus verschiedensten Gründen immer wieder für Unruhe sorgen konnten und den einen oder anderen Umfaller provozierten. Heuer soll das anders sein.
Bisherige Begegnungen: keine
Sublux (2. Klasse B – 3. Platz):
Der dritte Aufsteiger im Bunde. Aufgrund einiger Mannschaftsauflösungen ist Sublux gerade so in die 1. Klasse gerutscht und steht dadurch sicher im Schatten von Latino Vienna City und vor allem von den WU-Studierenden. Der Titel für den originellsten Teamnamen ist schon mal sichergestellt. Auch sonst sind die „Subluxationen“ sicher für eine positive Überraschung gut. Hoffentlich nicht gegen den USK.
Bisherige Begegnungen: keine
Viktoria Primadonna (1. Klasse D – 3. Platz):
Es ist zwar schon langweilig, aber ohne diese Mannschaft zu kennen, werden wahrscheinlich die Attribute jung, hungrig, dynamisch, wie so oft in dieser Liga, zutreffen. Demnach werden die Burschen vermutlich auch den Anspruch haben, vorne dabei zu sein.
Bisherige Begegnungen: keine
Fazit: Diese Einschätzungen basieren vor allem auf Informationen aus der Vorsaison oder persönlichen Erfahrungswerten. Freilich kann sich das alles um 180 Grad drehen, wenn innerhalb einer Mannschaft große Kaderveränderungen vor sich gehen. Dennoch ist es sehr wahrscheinlich, dass in dieser, mit Abstand am stärksten besetzten 1. Klasse ein heftiger Kampf um das vordere Tabellendrittel entbrennen wird. Locker zwei Drittel der Mannschaften in dieser Liga wollen vorne mitmischen. Dass es hier nicht wenige erwischen wird, die den eigenen Ansprüchen hinterherhinken werden, birgt einiges an Explosionspotential. Spannend ist jetzt schon die Frage, welche dieser Teams unter den Erwartungen bleiben und wie sie damit umgehen werden. Ob einer oder mehrere der Abstiegskandidaten besser abschneiden als ihnen zugetraut, wird ebenfalls interessant zu beobachten sein. Der USK Vienna Vibes gehört in diesem Feld von der Papierform her sicher nicht zu den Abstiegskandidaten, aber wird wohl auch von niemandem weit vorne erwartet. Darin liegt der Reiz der Aufgabe. Die Mannschaft brennt darauf endlich zu zeigen, dass sie besser ist als die vergangenen Resultate aussagen. Dazu wird es vor allem konstant gute Leistungen brauchen. Es wird schwer werden, sehr schwer sogar, doch gerade dadurch so reizvoll wie nie zuvor.
Eine Einschätzung von Max Gfrerer