Das Spiel:

 

Komplizierte Situation. Heimspiel für die Vibes und der Gegner Union Latina kann sich mit einem Sieg gegen unsere Burschen eine Runde vor Schluss zum Meister der DSG 1. Klasse A krönen. In der Rückrunde hat die Union bis dato keinen einzigen Punkt abgegeben und die Gastmannschaft hatte daher mitsamt ihrem ca. 50 Leute zählenden, stark euphorisierten Auswärtsmob allen Grund für Optimismus. Ging ja schließlich auch nur gegen den Siebenten und der (also wir) hatte sich in den letzten beiden Spielen gegen die Tabellenkellerkinder nicht grad mit Ruhm bekleckert. Es war also alles angerichtet für den Latina-Wiederaufstieg. Vor zwei Saisonen waren die Jungs in Orange aus der Unterliga abgestiegen und nun stand man kurz vor der Rückkehr.

Mehr als nur Gratulant

Der USK war jedoch wild entschlossen bei diesem vorgezeichneten Fußballfest mehr als nur den braven Gratulanten zu geben. Schließlich sieht es keine Mannschaft gerne, wenn der Gegner auf dem Heim-Rasen zur großen Meister-Party bittet. Das Motto war also klar: Wenn Union Latina nach 90 Minuten den Titel holen sollte, dann wären wir die Ersten, die dazu gratulieren würden. Doch diese dafür nötigen drei Punkte sollten so schwer wie nur möglich erreichbar gemacht werden. Der USK ging für dieses Ziel taktisch bestens vorbereitet in dieses Match.

Union beginnt überfallsartig und hat binnen kurzer Zeit zwei große Chancen. Dann kommt es zu einer glücklichen Situation für die Vibes. Milan will von der rechten Seite einen Ball in den Strafraum flanken. Die Kugel wird immer länger und senkt sich hinter dem Tormann ins Netz (3.). Ein optimaler Start für unsere ganz in weiß auflaufende Mannschaft. Union Latina und deren Supporter hätten sich das wohl anders vorgestellt.

Durch diese Führung kommt Ruhe ins USK-Spiel. Allerdings kippt eine Szene in der zehnten Minute das Spiel, das so gut begonnen hat, für uns wieder in negative Bahnen. Bei einem Diagonalpass wirkt es zunächst so, als wäre Georg vor dem Gegenspieler am Ball. Doch statt das Spielgerät zu klären, trifft er das Bein des Union-Spielers. Der Schiedsrichter zeigt auf den Elfmeterpunkt. Zhani Lekaj verwandelt daraufhin (11.) sicher zum Ausgleich.

Die Vienna Vibes lassen sich davon nicht verunsichern, stehen hinten weiter konzentriert und machen die Räume für die spielstarken Gegner dermaßen eng, dass die gefährlichen Passversuche in die Spitze nahezu immer unterbunden werden können. Union hat zwar klar mehr Ballbesitz, kommt aber nicht durch. Der USK ist im Konter immer wieder gefährlich.

Doch eine Mannschaft, die so einen Erfolgsrun vorweisen kann wie Union Latina, hat dann oft auch das berühmte Glück des Tüchtigen. Ein ansich ungefährlicher Schuss (20.) von Kujtim Saiti rutscht Hans (ansonsten eine tadellose Leistung) durch die Arme und plötzlich liegen die Gäste wieder voll auf Meisterkurs.

Die Vienna Vibes spielen trotzdem eine enorm starke erste Halbzeit. Im Vordergrund steht hier der bedingungslose Einsatz von einfach jedem der elf Akteure, die sich bei 30 Grad ohne verfügbaren Wechselspieler die Seele aus dem Leib rennen und vorbildlich füreinander kämpfen. Aber auch fußballerisch sind ansehnliche Aktionen dabei. Denn die Chancen zum Ausgleich sind durchaus gegeben.

Mitte der ersten Hälfte bleibt die Größte, eine Doppelchance, leider ungenützt. Alex kommt nach einem Eckball mit der Brust an den Ball und lenkt das Leder aus kurzer Distanz in die Hände des Torhüters. Dieser wirft schlampig aus. Max überzuckert die Situation und ist schneller am Ball als der Union-Spieler. Im Rückraum sieht er Alex stehen, der sofort abzieht. Sein abgefälschter Schuss geht hauchdünn an der falschen Seite der Stange vorbei.

Die zahlreichen Zuseher beider Fanblöcke, die sich in den Anfeuerungsrufen für ihre jeweilige Mannschaft gegenseitig übertreffen wollen, sehen bis zum Pausenpfiff eine Partie die alles bietet. Viel Kampf, Leidenschaft, gute Aktionen und ein hohes Tempo trotz ebenso hoher Temperaturen.

Die Kräfte schwinden

Diesen Temperaturen müssen beide Mannschaften im zweiten Durchgang einigen Tribut zollen. Union Latina hat den Vorteil, dass sie in Führung liegen und deshalb aus einer gesicherten Abwehr heraus spielen können, während den tapferen Vibes für zahlreiche genaue Angriffe mit tödlichem Ausgang schlichtweg die Kraft fehlt.

Anfang der zweiten Hälfte drücken die Gäste auf die Entscheidung. Dabei schaut eine gute Kopfballchance nach einem Eckball heraus, die Hans sehenswert entschärft. Damit ist das Pulver jedoch weitgehend verschossen. Union bleibt weiterhin die Mannschaft mit mehr Ballbesitz, allerdings kommt es zu keinen wirklich großen Torszenen mehr. Zu gut steht die Abwehr der Vienna Vibes.

Auf der Gegenseite zimmert Milan einen seiner gefürchteten Freistöße an die Latina-Latte. Durch das knappe Ergebnis bleibt es spannend. In der Schlussphase dieser Begegnung werden die Gäste zusehends nervöser und der USK versucht es noch einmal mit einer Schlussoffensive. Diese bringt immerhin zwei letzte gefährlich Standardsituationen. Beide bringen nichts ein.

Happy-End für Union Latina

So feiert Union Latina einen durchaus verdienten Sieg und einen noch viel verdienteren Meistertitel. Gratulation an dieser Stelle von USK-Seite. Im Umkehrschluss bedeutet dies keineswegs, dass sich die Vienna Vibes diese Niederlage verdient haben. Die Rot-Weißen boten einen unglaublichen Kampf, standen hinten über 90 Minuten bombensicher und fanden auch die eine oder andere gute Möglichkeit vor. Vor allem in der ersten Halbzeit war man ebenso gefährlich wie der Gegner.

Unterm Strich steht trotzdem eine Niederlage und eine Meisterfeier auf unserem Atzgersdorfer-Rasen. Vielleicht dienen die Abschlussbilder eines packenden Matches ja als Anreiz für unsere Spieler im Hinblick auf nächste Saison. Auf jeden Fall will die Mannschaft diese Spielzeit noch ordentlich über die Bühne bringen. Dafür wird in zwei restlichen Spielen noch einmal alles unternommen. Das Match gegen den neuen Meister hat gezeigt, dass sich diese beherzte USK-Truppe vor niemandem verstecken muss.

 

Ein Bericht von Max Gfrerer

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