Das Spiel:

 

Cup-Achtelfinale. Für uns nicht nur deshalb ein besonderes Spiel, weil wir noch niemals in diesem Bewerb überhaupt überwintern und nun sogar nach dem famosen Sieg gegen Blue Danube in die Runde der letzten Sechzehn vordringen konnten. Mit AFC Hietzing wartete der Herbstmeister aus der DSG-Liga und damit eine scheinbar unüberwindbare Hürde. Doch gerade in solchen Spielen hat der USK ja schon öfters gezeigt, dass er enorm über sich hinauswachsen kann. Die Vorzeichen waren trotzdem alles andere als gut.

Selbstvertrauen? Woher nehmen? Nach den letzten beiden üblen Spielen war der Glaube an die eigene Stärke nicht unbedingt allgegenwärtig. Es gab also zwei Möglichkeiten: Der AFC (mit unserem alten Mitspieler Chris in der Startformation) fährt beinhart über uns drüber und verlängert damit die derzeitige „Vibes-Krise“ oder aber es findet ein explosives Comeback unserer rot-weißen Fighter statt.

Aktion und Reaktion nah beieinander

Zunächst sieht es mal nach der ersten Variante aus, denn der AFC schnürt die Vienna Vibes vom Anpfiff weg in die gegnerische Hälfte ein. Der Anfangsdruck verflacht jedoch nach gut zehn Minuten und die Vibes haben das Match ab da besser unter Kontrolle. In einer Phase in der es eher weniger danach aussieht, schlagen die Gastgeber im Stile einer Klassemannschaft zu (26.). Mit einem schönen Fersentrick wird unsere Verteidigung überrascht. Hans kommt beim Rauslaufen nicht rechtzeitig an den Ball, um das Leder sicher festzuhalten. Unser Tormann liegt, der Ball auch in für die Hietzinger aussichtsreicher Position und Nikolaus Klaritsch staubt ab. Die beiden USK-Spieler auf der Linie können nicht mehr retten.

Dieses 1:0 ist erwartbar und standesgemäß, dafür ist es die folgende Szene nicht. Denn die Antwort der Vienna Vibes lässt nicht lange auf sich warten. Nur eine Minute später (27.) überrascht ein schnell abgespielter Freistoß die gesamte AFC-Hintermannschaft. Philipp bringt den Ball zur Mitte und Max bringt den Ball mit Verzögerung zum Ausgleich im Netz unter. Ein erstes kräftiges Lebenszeichen unseres tapfer kämpfenden Teams.

Nach dieser Phase der sich überschlagenden Ereignisse geht es weiter wie zuvor. Beide Teams agieren in der Defensive äußerst diszipliniert und lassen kaum Torchancen des Gegners zu. Der AFC hat mehr Ballbesitz, doch der USK findet immer wieder die Möglichkeit sich selbst mit Vorstößen an die gegnerische Strafraumgrenze (viel weiter dann auch nicht) zu entlasten.

Kurz vor der Pause (42.) zeigt sich dann schließlich doch noch einmal, welche Mannschaft drei Klassen über der unsrigen spielt. Es bedarf nur eines kleinen Fehlers, um mit der zweiten Hietzinger Topchance erneut in Rückstand zu geraten. Ein Eckball wird zunächst geklärt, doch im Rückraum kommt wieder ein Gegner an den Ball. Unsere Defensive rückt etwas zu langsam raus. Dadurch wird Nikolaus Klaritsch nicht ins Abseits gestellt und kann das nochmal angetragene Leder freistehend einköpfen.

AFC kommt konsequent aus der Pause

Mit 1:2 geht es schließlich in die Pause. Fast wäre nochmal der Ausgleich gelungen, doch Ricco bringt in der letzten Aktion vor dem Seitenwechsel den Ball im gegnerischen Strafraum nicht unter Kontrolle, um etwas Zählbares herauszuholen.

In der Pause zeigen sich Akteure wie Zuseher zufrieden mit dem vom krassen Außenseiter gebotenen. Dennoch besteht genug Raum für Selbstkritik, denn etwas mehr Mut im Spiel nach vorne ist nie fehl am Platz. Da war doch eine Nuance zu viel Respekt vor dem starken Gegner vorhanden.

Das was wir uns vorgenommen haben setzt der Gegner in Halbzeit zwei um. Hietzing spielt viel konsequenter als noch in Durchgang eins und hat gleich die Hundertprozentige zum 3:1. Peter rettet irgendwie noch im Liegen.

Kurz später (54.) gelingt dann der verdiente Ergebnis-Ausbau der Gastgeber. Wieder ist es Klaritsch, der mit einem Schuss von der Strafraumgrenze seinen Triplepack schnürt. Wieder war kein grober Fehler in der USK-Hintermannschaft da, trotzdem wurde eine kleine Unsicherheit gnadenlos ausgenützt.

Aber der USK wäre nicht der USK, wenn er es nicht irgendwie schaffen würde in die Partie zurückzufinden. Kurze Zeit später wird ein schön vorgetragener Angriff der schwarz-grünen Auswärtsmannschaft nichtmal durch ein hartes Foul an Armin gebremst, sondern findet bei Philipp sein Finale. Unser Kapitän zieht sehenswert ab und lässt dem AFC-Goalie keine Chance. 2:3 und zusätzlich wird der Übeltäter des Fouls vorhin an Armin mit gelb-rot vom Platz gestellt. Dieses Match ist wieder völlig on fire.

Klasseunterschied nach Ausschluss

In der Folge zeigt sich leider aber ganz deutlich, warum der AFC Hietzing in der DSG Liga vorne mitmischt und warum der USK dort noch lange nicht ist. Die Heimischen spielen nun mit einem Mann weniger eine klasse besser als vollzählig und der USK findet auf der Gegenseite nicht so richtig den Mut diese Partie an sich zu reißen und hofft stattdessen weiterhin auf den schnellen Gegenstoß, mit dem zumindest der Ausgleich gelingen soll.

Die Folge ist eine zu passive Vibes-Mannschaft und ein AFC Hietzing der den Ball gekonnt in den eigenen Reihen laufen lässt und sich, trotz Unterzahl, auch viele sehr gute Chancen herausspielt. Ein überragender Hans macht sie jedoch alle zunichte. Ehrlicher Weise muss man aber sagen, dass der AFC Hietzing dem vierten Tor näher ist als der USK dem Ausgleich.

Daran ändert auch die Hundertprozentige von Max kurz vor Schluss nichts. Einmal vergessen die Gegenspieler nach einer kurz abgespielten Ecke auf unsere Nummer 13, doch der Kopfball landet über dem Tor. Da auch ein schön angetragener Freistoß von Milan in der allerletzten Minute knapp sein Ziel verfehlt, bleibt es bei der 2:3-Niederlage.

Der USK Vienna Vibes verabschiedet sich erhobenen Hauptes aus dem DSG-Cup. Auf die kämpferische Leistung darf man stolz sein, der Mut, der unbändige Wille, diese Begegnung gegen den haushohen Favoriten tatsächlich noch zu drehen hat aber gefehlt. Da das Vibes-Team jedoch ein lernfähiges ist, könnte das im nächsten Jahr freilich schon wieder anders aussehen, wenn erneut das Viertelfinale angepeilt wird. Schließlich will das erreichte immer getoppt werden.

 

Ein Bericht von Max Gfrerer

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14-04-2024 11:30
 
SV Marianum 3 : 0 USK Vienna Vibes

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