Das Spiel:

Das letzte Spiel der Saison stand ins Haus. In den Tagen davor war es noch einmal turbulent zugegangen. Zunächst war für den USK alles nach Plan verlaufen. Die letzten beiden schwierigen Saisonspiele zog sich der USK mit passablen Ergebnissen recht elegant aus der Affäre und belegte eine Runde vor Schluss den zweiten Platz. Der Vizemeister war also aus eigener Kraft mit einem Sieg daheim gegen den FC Hetzendorf möglich.

Die plötzliche Mannschaftsrückziehung von Fortschritt Floridsdorf so knapp vor Saisonende änderte das Bild dramatisch. Den Mannschaften, die in dieser Spielzeit gegen den Abstiegskandidaten voll gepunktet hatten wurden die errungenen sechs Punkte wieder abgezogen. Davon profitierten paradoxer Weise Teams, denen keine zwei Siege gelungen waren. Der USK fand sich, ohne etwas dafür zu können, auf einmal auf Platz vier der Tabelle wieder.

Nun war die Herausforderung ungleich größer. Hetzendorf musste nun minimal mit einem Zwei-Tore-Vorsprung besiegt werden und gleichzeitig durfte Eintracht Burenwurst nicht gegen Ebu Hanife gewinnen (was auch nicht geschah, der Meister gewann in einem kuriosen Spiel mit 8:5).

Selbstbewusste Gäste

Schon im Vorfeld wussten wir, dass dieser angepeilte zweite Rang ziemlich sicher nicht für einen Aufstieg reicht, da man auf jeden Fall den punktemäßig schwächsten Vizemeister der 1. Klassen stellen würde. Einer sehr starken und ausgeglichenen Auslosung, in der sich die Spitzenteams reihenweise gegenseitig die Punkte wegnahmen, sei Dank. Dennoch war dieser Platz für unser Team von Bedeutung und würde eine gute Saison würdig abschließen. Eines war aber auch klar: Hetzendorf kam in ausgezeichneter Form nach Atzgersdorf. Im Frühjahr waren die Orangen von der Ligakonkurrenz nur sehr schwer zu schlagen.

Dementsprechend selbstbewusst gestalten die Gäste auch die erste Halbzeit. Frühes Attackieren stört den USK gravierend beim Spielaufbau. Unsererseits versuchen wir das Pressing der aggressiven Hetzendorfer mit hohen gezielten Bällen auf die Flügel zu umgehen. Leider gelingt die Ballverarbeitung in der Offensive nur sehr schlecht. So ist der FC Hetzendorf von Anfang an feldüberlegen und hat auch die besseren Chancen.

Da wir im ersten Durchgang nicht wirklich einen Fuß auf den Boden bekommen, ist die Führung für die in blau spielenden Gäste nicht wirklich überraschend. Kurt vor der Halbzeit landet eine Flanke beim freistehenden Stürmer, der im Fallen sehenswert volley abschließt. Hans ist chancenlos und unser „Plus-Zwei-Tore-Sieg“ in weiter Ferne.

Wie ausgewechselt

Kurz danach ist Pause, die die Vibes für ein reinigendes Donnerwetter in der Kabine nützen. Denn nichts von dem, was wir uns vorgenommen haben wurde in Halbzeit eins umgesetzt. Es war keineswegs zu erkennen, für welche Mannschaft es um den Vizemeistertitel geht und für welche um die goldene Ananas. Im zweiten Durchgang werden die USK-Fans jedoch für die Magerkost entschädigt.

Wie ausgewechselt kommen unsere Rot-Weißen aus der Kabine. Der Kampf und der Wille sind wieder da. Es dauert nicht lange und die erste gelungene Kombination im ganzen Spiel ist von Erfolg gekrönt. Flo spielt Daniel am Flügel mit all seiner Übersicht frei, unser 15er zieht davon und flankt herrlich in die Mitte. Alex ist schneller als der Verteidiger am Ball und köpft zum Ausgleich (48.), ein Tor, das man fast nicht verteidigen kann. Einfach perfekt herausgespielt.

Besser hätte man kaum in die zweite Hälfte starten können. Der USK bekommt einige Gelegenheiten in Führung zu gehen, die Hetzendorfer wirken hingegen müde. Alex per Kopf und Max per Weitschuss lassen gute Möglichkeiten aus.

In der 62. Minute fällt die orange Abwehr aber dem USK-Forechecking zum Opfer. Ein früher Ballverlust wird von Flo an die Stange vollendet, der Ball springt zurück und Moritz ist am schnellsten an der Kugel. 2:1. Das Spiel ist gedreht, allerdings für unser Ziel fehlt noch ein Treffer. Logisch, dass die Vienna Vibes keinen Fuß vom Gas nehmen.

Ein paar Minuten später (70.) wird Flo im Strafraum zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter zeigt auf den Elfmeterpunkt. Da der etatmäßige Schütze nicht da ist, übernimmt Max die Verantwortung, um doch noch sein erstes Tor im Frühjahr zu erzielen. Der Torhüter errät zwar die Ecke und ist mit den Fingerspitzen dran, der Ball ist aber zu flach und zu scharf geschossen. Nun hat der USK das Ergebnis, das er brauchen würde, aber noch ist viel Zeit auf der Uhr.

In der 79. Minute kann Moritz alles klar machen. Wieder geht der Chance eine herrliche Kombination voraus. Unser Stürmer bekommt im Strafraum den Ball und schießt überlegt in die Ecke. Der schon geschlagene Torhüter wird aber von einem Hetzendorfer Spieler gerettet, der in letzter Sekunde den Ball von der Linie grätscht. So bleibt es weiter spannend. Ein Gegentor und die Vizemeister-Träume sind ausgeträumt.

Wir sind Vizemeister

Doch der USK bleibt von vorn bis hinten weiter konzentriert. Eine lange Ballstafette im gegnerischen Drittel findet schlussendlich den aufgerückten Verteidiger Peter. Dieser schießt, zur Erleichterung aller Vibes-Sympathisanten, den Ball mit all seiner Routine zum 4:1 ins Netz (86.).

Damit ist es perfekt. Der USK Vienna Vibes darf sich zum ersten Mal in einer 1. Klasse Vizemeister nennen. Obwohl das mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht für den Aufstieg reichen wird (es ist nunmal nicht davon auszugehen, dass sich dermaßen viele höherklassierte Mannschaften auflösen, sodass alle Zweitplatzierten ebenfalls rauf dürfen), ist die Freude über diese Saison groß. Wir haben konstant guten Fußball gezeigt, stellen die zweitbeste Abwehr der Liga und haben uns auch nicht von Wettbewerbsverzerrungen erschüttern lassen.

Es wird nun wieder Ruhe beim Verein einkehren, ehe wir im Trainingslager Ende Juli mit der Vorbereitung auf die neue Saison beginnen. Die Vorfreude ist jetzt schon grenzenlos. Unterm Strich bleibt ein zweiter Platz in einer ausgeglichenen und starken 1. Klasse B, die das Team von Ebu Hanife dominieren konnte. Aber danach, ja danach, da kommen schon wir.

Ein Bericht von Max Gfrerer.

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14-04-2024 11:30
 
SV Marianum 3 : 0 USK Vienna Vibes

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