Das Spiel:

19:20 Uhr. Schlusspfiff im 12. Wiener Gemeindebezirk am Kunstrasenplatz der Wiener Viktoria. Der USK hat gerade ein weiteres Spiel verloren. 2:4 gegen den Tabellenführer Meidling. Und dennoch sind beide Seiten irgendwie zufrieden. Die Gastgeber eh klar, sie haben ja gewonnen, aber auch die geschlagenen Vibes. Warum eigentlich?

Der USK geht von Anfang an entschlossen und aggressiv zu Werke, doch derzeit wird von Anfang an jeder noch so kleine Fehler bestraft. Ein Missverständnis in der Zuordnung führt nach drei Minuten zum kurz abgespielten Eckball der Meidlinger und folglich zu einem Foul im Strafraum. Marcell Hackenberger tritt an, Hans erahnt die Ecke und ist mit den Fingerspitzen dran. Leider reicht es nicht, um den wieder einmal frühen Rückstand (4.) zu verhindern.

Fassungslosigkeit

Es folgt, was wir schon aus der Vorbereitung undnatürlich von letzter Woche bestens kennen. Die Heimmannschaft geht durch unsere Defensive wie das warme Messer durch die Butter und kann die Führung durch zwei Stanglpässe sowie jeweils souveräne Abstauber in der neunten und elften Minute auf 0:3 ausbauen.

Unsererseits macht sich Fassungslosigkeit breit, warum sich diese Tragik der Anfangsphase ständig wiederholt. Dabei waren die Vibes offensiv durchaus in der Partie, hatten kurz nach dem 0:1 die Riesenchance auf den Ausgleich und waren ansonsten vorne präsent.

Das 0:3 ist wie schon beim letzten Mal der Weckruf zur totalen Kontrollübernahme. Der USK spielt, kombiniert, betreibt aggressivstes Vorchecking, der Tabellenführer kann die Bälle meist nur nach vorne ins Nichts ballern. Dann wird Flo im Strafraum klar zu Fall gebracht, fast eine Kopie des Fouls, das in der dritten Minute zum Elfmeter geführt hat, doch die Pfeife des schwachen Schiedsrichters, der an diesem Abend noch mehrmals negativ in Erscheinung treten sollte, bleibt stumm.

Dennoch verzagen unsere Rot-Weißen nicht. Es wird weiter geschossen, weiter kombiniert und Riesenmöglichkeiten für Luca und Flo herausgespielt, deren Abschlüsse zu ungenau ausfallen. Dann fällt das überfällige Anschlusstor doch noch. Flo läuft sich herrlich frei, spielt in die Mitte, wo Felix souverän abschließt.

Schiedsrichter leistet seinen Beitrag

Mit 1:3 geht es in die Pause und man ist sich schnell einig, dass mit dieser Leistung der letzten 35 Minuten noch alles möglich ist. So gehen unsere Männer auch in den zweiten Durchgang. Ähnlich dominant wie noch vor dem Pausenpfiff starten unsere Rot-Weißen den ersten vielversprechenden Angriff.

Ein Freistoß des Gegners wird blitzschnell in einen Konter verwandelt und trotz Foul am ballführenden Flo entsteht eine Vier-gegen-eins-Überzahlsituation. Was macht der Schiedsrichter, er ignoriert die Vorteilsregel komplett und pfeift das Foul im Niemandsland ab und beraubt den USK um eine tausendprozentige Torchance. Wer weiß, was so ein 2:3 so kurz nach dem Wiederanpfiff bewirkt hätte.

So verflacht das Spiel etwas. Meidling konzentriert sich noch stärker aufs Verteidigen, der USK wirkt in manchen Szenen etwas ungeduldig. Trotzdem kommt es noch zur einen oder anderen Tormöglichkeit für die Vibes, ehe in der 64. Minute wieder ein klares Foul an Flo im Strafraum nicht geahndet wird. Klar, für die verschlafene Anfangsphase kann der Referee nichts, aber mittlerweile erweist er sich immer mehr als zwölfter Gegenspieler, der mit seinen Entscheidungen unsere Aufholjagd beträchtlich erschwert.

So kommt es, wie es in der derzeitigen Situation kommen muss. In der 78. Minute, in der einzigen kurzen Phase, in der es Meidling ein wenig gelingt, für Entlastung zu sorgen, fällt die Entscheidung. Felix Fröhlich entzieht sich Davids Deckung und schließt gekonnt ab. Hans ist ohne Chance.

Partielle Zufriedenheit

Kurz danach (81.) zeigt sich der Mann in schwarz von seiner dünnhäutigen Seite. Der Meidlinger Marcus Stossberger sieht für ein Foul gelb und die nachfolgende Kritik gelb-rot. Aus unserer Sicht auch nicht unbedingt notwendig, aber immerhin konsequent, da der Unparteiische bei Kritik auch vorhin schon kompromisslos verwarnt hat. Getroffen hat es jedoch den falschen Meidlinger, waren da doch zwei, drei andere grenzdebile Teamkollegen (Grüße an die 21, dessen Wortschatz wohl ausschließlich aus „Mongo“ , „Schwuchtel“ und „halt die Goschn“ besteht und dessen fußballerische Fähigkeiten bei weitem nicht mit seiner Attitüde mithalten können ), denen ein vorzeitiger Gang unter die Dusche besser zu Gesicht gestanden hätte.

Sei es wie es sei, der USK nützt die Überzahl für eine letzte Offensive und wird zumindest mit einem weiteren Ehrentor (85.) belohnt. Luca bringt den Ball im zweiten Versuch im Netz unter und darf sich über sein erstes Saisontor freuen.

Viel Grund für weitere Freude gibt es ohnehin nicht. Der USK verliert gegen Meidling mit 2:4 und ziert weiterhin das Tabellenende. Hoffnung gibt dennoch die dominante Vorstellung und die Freude, die das Fußball spielen an diesem Abend die meiste Zeit gemacht hat. Und das sorgt am Ende dann doch sogar für zumindest teilweise zufriedene Gesichter. Denn letztlich geht es ja genau darum.

Ein Bericht von Max „Schwuchtel/Mongo“ Gfrerer

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