Mit dem Mute der Verzweilfung

 

„Es ist zwar Woche für Woche saumühsam, aber dieser Wille und Zusammenhalt sind schon geil“, fasste der Team-Kapitän nach dem Auswärtsspiel beim FC Sonntag die derzeitige sportliche Situation beim USK zusammen, ehe er an Siegtorschütze Luca zum „Ziggezaggeeeeziggezaggee“ (oder „Zück-e-zack-e-zück-e-zack-e“ – je nachdem, wer die Ehre hat) übergab.

Dabei wäre ein zur Abwechslung souveräner Dreier zwischendurch auch mal nicht schlecht – unmöglich schon gar nicht. Das Spielkonzept unserer Mannschaft funktioniert grundsätzlich nach wie vor tadellos. Ganz vorne wächst das Sturmduo Lenny und Luca Schritt für Schritt zusammen und versucht, die Tore zu schießen, die unser schmerzlich vermisster Goalgetter Alex H. gerade nicht beisteuern kann. Auf dem Flügel wurde Viech Alex K. durch andere vorbildliche Laufmaschinen ersetzt, Luxemburger Jo vertritt Sechser Jonny ganz ausgezeichnet und eins weiter vorne, wo auch immer mal wieder jemand ausfällt, bringt unsere Perle aus Gambia Ibrahim seine ganz persönliche Note rein. Last but not least zeigt die junge griechische Raubkatze Poli im Tor, dass sich Einser Hans ruhigen Gewissens auf seine Genesung konzentrieren kann. Also da ist schon noch Qualität vorhanden, möchte man sagen.

Wunsch nach Souveränität

Unterm Strich lässt der USK den Ball weiterhin gut laufen, wie es auch schon mit der ursprünglichen Stammelf der Fall war. Und würden wir auch endlich mal die Geduld und Abgeklärtheit aufbringen, das ein gesamtes Match durchzuziehen, dann wäre die Sache mit dem souveränen Sieg auch mal nicht nur ein bloßer Wunsch.

Wie auch diesen Sonntag, als der USK gegen den gleichnamigen Gegner alles innerhalb der vier Outlinien dominierte, verdient in Führung ging, nur um sich im Anschluss trotzdem von der erfolgversprechenden Spielanlage wieder zu verabschieden. Es folgt was folgen muss. Der Gegner wird mutiger, erzielt den Ausgleich, wir werden nervöser. Wir besinnen uns nochmal, finden zurück zu unserem Spiel, doch der Erfolg will nicht schneller kommen als die Länge unseres Geduldsfaden es zulässt. Somit erneuter Rückfall in Hektik und dem damit verbundenen Verlust der Spielkontrolle.

Und dann auch noch das: Der Sonntag geht kurz vor Schluss (83.) aus einem Eckball sogar in Führung und aus den USK-Reihen hört man Dinge wie „ich könnte kotzen“ – erneut ein Resümee des Kapitäns.

Doch plötzlich, jetzt wo eh alles irgendwie orsch ist, spielt der USK mit dem Mute der Verzweiflung. Und dieses Spiel sieht besser aus als alles davor Dargebotene. Plötzlich funktioniert auch wieder was. Pierre erwischt einen Querschläger des Gegners, tankt sich durch die müde wirkende Sonntag-Defensive und betreibt mit dem raschen Ausgleich immerhin Schadensbegrenzung.

Spätes Selbstbewusstsein

Jetzt kehrt auch das Selbstbewusstsein, das wir irgendwann etwa in der 30. Minute über die Wellblechwände der WAF-Gruabn geschleudert haben, zurück. Und jetzt spielen wir auch wieder das, was wir die ganze Zeit über spielen hätten sollen.

Sinnbildlich dafür unser Stürmer Luca. Diesem ist in der Partie – mit Verlaub – eigentlich gar nichts gelungen – bis zur 93. Minute. Da fasst er sich ein Herz und zwirbelt den Ball ins Kreuzeck. Ein Stürmer, den du ein ganzes Match lang nicht siehst und dann packt er dieses Kunstwerk aus – beim ORF sagen sie „weltklasse“ dazu.

Wir sagen: Ein geiles Gefühl, so ein Spiel noch auf diese Art und Weise zu gewinnen. Ein geiles Gefühl Woche für Woche Teil eines so zusammengeschweißten Teams zu sein, das sich gegen alle Widrigkeiten zur Wehr setzt. Und manchmal haben dann auch wir mal Glück.

MG

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