Die gutmittelschlechte Saison

 

Das letzte Saisonspiel ist bedeutungslos. Der USK kann nicht mehr besser oder schlechter als Dritter werden. Das ist zwar an und für sich – vor allem aufgrund der Umstände, die wir jetzt eh schon oft genug heruntergebetet haben – recht passabel, lässt im Hinblick auf das finale Saisonspiel gegen eine erstarkte Semper Victoria allerdings nichts Gutes erahnen. Stichwort: Körperspannung und so.

In einer Saison, in der am Ende sowieso die Luft draußen ist, mutiert die Runde 22, die uns in die Landstraßer Baumgasse führt, dann auch zur wahrlich matchgewordenen Luft- und Lustlosigkeit. Der Vollständigkeit halber: Wir haben 1:5 verloren.

Daher tun wir, was wir immer tun, wenn das letzte Meisterschaftsspiel bedeutungslos ist bzw. es uns aus irgendeinem anderen Grund nicht gefällt: Wir hüllen den Mantel des Schweigens darüber und plaudern lieber rückblickend über die Saison im Allgemeinen.

Rückschläge vs. Moral

Gestartet sind wir mit großen Ambitionen, manch einer sprach im Sommer sogar unverblümt vom möglichen Meistertitel. Das Trainerteam warnte folgerichtig davor, dass es zweifelsohne Rückschläge geben würde und entscheidend wäre, wie wir mit diesen umgehen. Nun, die Rückschläge erwiesen sich als besonders schwerwiegend und – so ehrlich muss man sein – die Moral hielt da über die gesamte Saison leider nicht mit.

Schon früh in der Hinrunde verloren die Vibes durch teils schwere Verletzungen, deren Nachwirkungen bis heute andauern, Woche für Woche Schlüsselspieler, Aggressive Leader, Stimmungsgaranten am Platz sowie in der Kabine. Einen nach dem anderen. Irgendwann wirkten auch die trotzdem zahlreich eingefahrenen Siege einfach nurmehr teuer erkauft. Die Kabinenpartys wurden leiser oder verstummten überhaupt vollends. Konnte im Herbst das wacklige Gerüst noch einigermaßen zusammengehalten werden, brach es in der Rückrunde schließlich in sich zusammen.

Spieler die im März/April für die Kampfmannschaft oder die Young Vibes (oder beides) auf dem Platz standen, wurden Zeuge einiger empfindlicher Niederlagen, die nicht zuletzt an der schon angesprochenen Moral nagten.

Doch es war bei weitem nicht alles schlecht. Drei Siege infolge gegen Saisonende, zeugen von einer dennoch hohen Grundqualität auf die wir durchaus stolz sein können. Sie geben uns Gewissheit, dass – sollte der Verletzungsteufel endlich mal einen Bogen um den USK machen – dieser Mannschaft in voller Mannstärke einiges zuzutrauen ist.

Surrealer dritter Platz

Angesichts der abgelaufenen Saison mutet es trotzdem ein wenig surreal an, dass sich durchgehend gebeutelte Vibes, die kaum einmal zwei Matches hintereinander in einer auch nur ähnlichen Aufstellung absolviert und demnach nie wirklich in diese Saison 2021/2022 hineingefunden haben, auf diesem dritten Platz wiederfinden.

Und doch sagt es einiges aus. Ganz vorne befinden sich berechtigterweise jene zwei Teams, die diese – auch von COVID-19 geprägte (darf man nicht vergessen) – Saison am konstantesten bewältigen konnten. Gratulation an Torpedo Lainz und Kollegium Kalksburg. Dahinter sind dann schon wir, noch vor all den anderen, denen ebenso irgendwann die Luft ausgegangen ist.

In Summe war es die prophezeit ausgeglichene Liga. Am Tabellenende stehen Teams, die fußballerisch nicht schlechter sind als so mancher Verein in der oberen Hälfte. Und sogar die Alxingergasse hat es ein weiteres Mal geschafft, nicht abzusteigen, obwohl sie Jahr für Jahr wirklich alles versuchen. Die DSG-Ligenreform machts möglich.

Deshalb befinden wir uns in der kommenden Saison plötzlich in der Oberliga, derer es nun zwei gibt. Auch interessant. Da warten ganz andere Herausforderungen auf die Vienna Vibes. Vom Meistertitel redet in diesem Sommer keiner mehr. Vielleicht ist das gar nicht so schlecht. Eines ist jedenfalls fix: Unter die vergangene, überaus turbulente, Saison kommt hier jetzt endgültig ein Schlussstrich.

MG

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