Flachlegen statt vorglühen

 

Cup-Night. Nur zwei Wochen nach dem hochdramatischen Erstrunden-Sieg gegen Sektor 17, eröffnete der USK schon die 2. Runde mit einem Heimspiel gegen alte Bekannte.

 Die lange nicht mehr gesehene „Grüne Hürde“ kam auf den Wiener Berg. Valla Verde – einer der wenigen noch bestehenden Vereine aus unserer allerersten DSG-Saison.

Wir erinnern uns: Der damalige Meister FC Grashalm: kurz darauf in der Versenkung verschwunden. Titelkonkurrent Vindobona Rangers: Nur eine halbe Saison später nach dem Aufstieg aufgelöst. P.A.C. Wien: Gibt’s zum Glück auch nicht mehr. Benkobande: lustige Prolotruppe, die sich lange trotz maximalem Misserfolg gehalten hat, mittlerweile aber auch weg. Good Food: unser Premierengegner, schon lange weg. Team Chiefs: Leiwande Truppe, auf einem guten Weg, Aufstieg nicht verkraftet – aufgelöst. Deportivo Nacional: Holzhacker, weg. Vermisst keiner.

Bleiben nur noch Union 13 (wie geht’s denen eigentlich?), die Magic Unicorns, wir und eben Valla Verde. Von mindestens drei dieser vier Teams wissen wir, dass sie sich aufgrund der Altersstruktur (alle zu einer ähnlichen Zeit vor zwischen zehn und 15 Jahren gegründet) in einem Umbruch befinden oder diesen noch unmittelbar vor sich haben.

Ein Aufruf der besonderen Art

So kann es passieren, dass man an einem vergleichsweise kurzfristig angesetzten Spiel an einem Freitagabend Schwierigkeiten bekommt, eine volle schlagkräftige Startelf auf den Platz zu zaubern. Beide berichteten unisono im Nachhinein, dass sie am Mittwoch davor lediglich sieben Anmeldungen auf der Habenseite hatten. Für ein munteres Kleinfeld-Kickerl war also alles angerichtet. Schön, dass es dann doch beide Mannschaften geschafft haben, sich vollzählig zu einem Cup-Fight der nostalgischen Art zu versammeln.

Der USK dabei sogar äußerst erfolgreich. Dem Vernehmen nach könnte es etwas mit einer WhatsApp-Verlautbarung von Bobo zu tun gehabt haben, die er bei besagtem Stand von sieben Spielwilligen in die Gruppe absetzte und die wir uns erlauben hier zu zitieren: „Jungs findet sich noch wer für Freitag? Es is Cupspiel, da muss ma dabei sein wollen und fortgehn kann man danach auch noch. Und sama si ehrlich, beim Vorglühn werdets nu kane flachlegen, machts euch keine falschen Hoffnungen, da is gscheida ma legt die Gegner am Feld flach.“

Die unmittelbare Folge: 18 Anmeldungen. Zwei mussten wir sogar aus dem Kader streichen.

Fußball haben wir dann auch gespielt und gar nicht mal schlecht. Der USK ist von Beginn weg hochkonzentriert und erspielt sich Chance um Chance, die der starke Gäste-Keeper (oder wir selbst) ein ums andere Mal zunichtemacht.

Nach etwas mehr als zehn Minuten ist es einer der zahlreichen Durchbrüche unseres linken Flügels Joni, der nur mittels Elferfoul zu stoppen ist. Max G. nimmt sich der Aufgabe an und trifft zum 1:0. Die restliche Halbzeit gehört weiter den Vibes, insbesondere Stürmer Daran, der Chancen für mindestens fünf Tore vorfindet und immerhin zwei verwertet (16. und 42. Minute).

USK nimmt Grüne Hürde

In der Halbzeitpause wird nicht viel besprochen, außer dass man genauso weiter machen möchte, die von Philipp zitierte „Energie“ auch beim komfortablen Spielstand von 3:0 auf den Platz bringen will.

Auch das gelingt. Joni zieht abermals nach schönem Pass von Bobo auf links davon und verwertet im zweiten Versuch (49.). Dass er überhaupt dieses Tor anerkannt bekommen hat, grenzt an ein Wunder, hat der Schiedsrichter-Assistent so gut wie jeden Vibes’schen Tiefenlauf niedergewachelt. Auch bei diesem Treffer ist die Fahne wieder oben, ehe der Schiedsrichter berichtigt, dass das letzte Zuspiel ein ungewolltes gegnerisches gewesen sei. Ob der angesprochene Assistent aus Prinzip einfach gerne sein Fähnchen geschwenkt hat oder Joni der Abseits-Regel nicht vollumfänglich vertraut ist, konnte bis weit in die dritte Halbzeit nicht aufgeklärt werden. Die Valla Verde-Sturmspitze hat jedenfalls, im Bezug auf den Assistenten (oder vielleicht doch Joni), zwischendurch angemerkt: „Auf den Mann ist Verlass.“

Generell lässt sich die sympathische Gegnerschaft beeindruckender Weise nicht den Humor und die positive Einstellung nehmen. Nicht bei 0:4 und auch nicht beim wenig später fallenden fünften Treffer durch Max.

So ist der Ehrentreffer von Valla Verde in der 73. Minute auch verdient, wenngleich die daraufhin propagierte „Aufholjagd“ dann doch nicht stattfindet.

Und so endet dieser Spielbericht, der wie die Kabinenansprache des Autors, viel zu lang und viel zu viel geschwafelt ist. Der USK zieht mit 5:1 souverän in die nächste Runde ein, wo der Sieger aus der Partie Ebu Hanife gegen Wien Wanderers auf uns wartet. Wir hoffen, dass sich auch dann unsere motivierten Jünglinge fürs „Flachlegen am Feld“ anstelle des Vorglühens erwärmen werden.

MG  

 

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