Trotz schwerer Niederlage, beginnen und beenden wir diesen Spielbericht mit etwas Positivem: Es war Freitagabend. Und das gab uns nicht nur die Gelegenheit zu einem ausgiebigem Frustbier nach Spielende, sondern auch etwas Zeit zum Sacken lassen, ehe man sich an die Verfassung einer Matchrückschau macht.

Wir hatten uns nämlich so viel vorgenommen. Wir wollten der objektiv stärksten Mannschaft der Liga (die den ihrerseits ersehnten Meistertitel heuer verdient einfahren wird) einen Kampf auf Augenhöhe liefern, natürlich auch was vom Slovan-Eislaufplatz mitnehmen.

Dass ein solches Unterfangen sehr schwer werden würde, war recht schnell ersichtlich. Auch wenn diese nicht über unsere Unterlegenheit hinwegtäuschen können, gab es in dieser Partie zwei Knackpunkte, die das Duell vielleicht in eine andere Richtung kippen hätten lassen können.

0:1 statt 1:0

Nummer eins: Kurz nach Anpfiff, als die Dornbach Sox noch nicht wissen, wie viel besser sie und wir noch nicht wissen, wie viel schwächer wir sind, taucht Oskar alleine vor dem gegnerischen Kasten auf. Leider setzt er das Leder daneben.

Anstatt den Gegner damit ins Grübeln zu bringen, vollendet dieser eine ähnliche Situation wenig später besser zum 0:1 aus Vibes-Sicht (7.).

Aber schon vorher merken wir, dass da bei den Sox, die eine vorwöchige Niederlage gegen Hotel Kalcio wiedergutmachen wollen, ein anderer Zug zum Tor herrscht, als wir es bisher gewohnt sind bzw. selbst zustande bringen.

In der gesamten ersten Halbzeit bringen wir keinen Fuß auf die Erde, wodurch es an ein Wunder grenzt, dass wir nur mit 0:1 in die Pause gehen.

Dort angekommen, beschließen wir auf Risiko zu gehen, um die bis dahin für uns inferiore Matchcharakteristik auf unsere Seite zu ziehen. Dafür braucht es alles. Neben der obligatorischen formativen Umstellung, mehr Mut, mehr Physis, mehr Ballbesitz, mehr Offensivgeist, mehr Manpower im gegnerischen Drittel etc. etc.

Schadensbegrenzung statt Großangriff

Knackpunkt Nummer zwei: Bevor wir überhaupt herausfinden können, ob die beschlossene Neuausrichtung Früchte trägt, kassieren wir quasi mit Wiederanpfiff Gegentor zwei und drei. Einmal von uns selbst schön aufgelegt (46.), dann per abgerissener Flanke (48.).

Anstatt nochmal zum Großangriff auf den Punktgewinn zu blasen, spielen wir jetzt nurmehr um Ehre und Schadensbegrenzung. In puncto Spielaufbau und generelle Teilnahme am Geschehen, zeigen sich unsere Vibes verbessert. Der Gegner weiß mit breiter Brust jedoch auch unsere defensiv riskante Formation auszunutzen. Gegentor vier (61.) und fünf (75.) sind die Folge.

Doch der USK zeigt Moral, haut selbst für Ergebniskosmetik nochmal alles rein und belohnt sich mit dem 5:1 durch den eingewechselten Chris (83.). Gratulation zum ersten Tor im Vibes-Trikot, mögen noch viele weitere folgen.

Danach passiert nichts mehr. Der USK verliert dieses Top-Spiel deutlich. Während die Sox einen großen Schritt Richtung Meistertitel machen, müssen die Vienna Vibes sich eingestehen, dass es kein blöder Zufall oder Pech ist, dass wir nicht ganz oben mitspielen.

Es war alles in allem nämlich eine in dieser Höhe verdiente Niederlage, da der Tabellenführer, den wir eigentlich fordern wollten, in allen Belangen überlegen war. Erkenntnisse dieser Art sind immer bitter. Dennoch soll auch unser Verhalten im Zuge der zahlreichen Rückschläge, insbesondere in Halbzeit zwei, erwähnt sein. Selbst bei 0:5 kämpften die Vibes noch ums Ehrentor. Da war niemand dabei, der sich hängen ließ. Nicht ein faules Ei im Korb. Das spricht für den guten Teamgeist in unserer Mannschaft, die guten Charaktere, mit denen man sicherlich noch einiges erreichen kann. Und das ist die positive Nachricht zum Schluss.

MG