Zur optimalen Durchführbarkeit eines Fußballspiels gehören in der Regel drei Parteien: die zwei Mannschaften und der Schiedsrichter. Wenn alle drei Fraktionen eine gute Leistung abrufen, dann steht einem tollen Match nichts im Wege. Dass dieses vergangene Aufeinandertreffen mit Play Together Now zwar in jeglicher Hinsicht aufregend, aber ein unterm Strich schwaches Spiel war, hat mit allen Akteuren gleichermaßen zu tun.

Daher sind Worte der (so konstruktiv wie möglich formulierten) Kritik angebracht.

Gegnerkritik

Dieses mittlerweile preisgekrönte Sozialprojekt in allen Ehren – wir wollen an dieser Stelle festhalten, dass es sehr beeindruckend ist, was hier von fleißigen engagierten Menschen auf die Beine gestellt wurde – und Großmeister Joe Schramml ist ein wirklich netter sympathischer Mensch. Aber, liebe Brüder und Schwestern, ihr heißt PLAY Together Now! Also SPIELT bitte Fußball! Das technische Rüstzeug dafür wäre ja zweifellos vorhanden.

Warum sich also gewisse Spieler wie die Nummer neun binnen fünf Minuten gleich dreimal niederlegen und auf den Notarzt warten (und dann eh durchspielen) ist, neben einiger anderer Unsportlichkeiten, nicht nur unverständlich, sondern auch zu hinterfragen.

Dass mit durch zwei der unzähligen geschundenen Freistöße dann auch noch eine komfortable 2:0-Halbzeitführung (20. und 23. Minute) als „Belohnung“ rausschaut ist ein Hohn, der die sportlichen Kräfteverhältnisse der ersten Halbzeit definitiv nicht widerspiegelt. Was sehr viel mit dem nächsten Kritikpunkt zu tun hat.

Schiedsrichterkritik

Normal versuchen wir uns eher selten auf den Unparteiischen auszureden oder ihn übermäßig zu kritisieren. Ist schließlich ein schwerer, undankbarer Job. Und gerade in den letzten Partien sind die Refs äußerst positiv mit ruhiger und sachlicher Spielleitung herausgestochen, sodass etwaige Fehlentscheidungen dann leichter hingenommen werden können.

Offensichtlich wollte uns die DSG daran erinnern, dass wir hier immer noch im Wiener Unterhaus unterwegs sind und hat uns aus diesem Anlass ein Exemplar geschickt, das von einer fairen Spielleitung so weit weg war wie Niklas Süle vom Salatbuffet.

Oder formulieren wir es anders: Der Ausdruck „mit zweierlei Maß messen“ wurde auf eine neue Ebene gehoben. Wie vorhin erwähnt, wird die sich in den Reihen der Gastgeber epidemisch ausbreitende Fallsucht mit inflationären Freistoßpfiffen gewürdigt (was auf dem Mini-STAW-Platz aus allen Positionen einer Großchance gleichkommt), während Tormann Hans vor dem 0:1 einfach mal sauber weggecheckt werden darf. Gegenangriffe des USK werden abgepfiffen, weil ein PlayTogetherNow ein überfahrenes Eichhörnchen imitiert, die Heimischen hingegen dürfen unbehelligt in Überzahl kontern, nachdem Philipp an vorderster Front umgesenst wurde.

Eine der wenigen nachvollziehbaren Entscheidungen des Schiedsrichters ist die gelb-rote Karte für Kapitän Max, da dieser seine Papp‘n nicht halten kann, nachdem er endgültig die Schnauze voll von der systematischen Benachteiligung seines Teams hat – was uns zum letzten, aber vielleicht wichtigsten, Kritikpunkt führt, der die Essenz dieses Spiels – und damit diesen Bericht – vervollständigt.

Selbstkritik

Zugegeben: Bis jetzt war dieser Aufarbeitung unserer zweiten Niederlage (final mit 2:3) in dieser UL-Saison etwas billig. Denn selbstverständlich sind wir für Erfolg und Misserfolg in erster Linie selbst verantwortlich.

Der Kampf, den wir auch heute wieder gegen – das muss man zugeben – clevere und die Vorteile des kleinen Heimplatzes gut ausnutzende „Reds“ geliefert haben in allen Ehren. Auch die Tatsache, dass wir als feldüberlegene Mannschaft nie aufgegeben haben und durch ein Rücken-Tor durch Max G. nach Schuss von Justin (57.) und einen Knaller aus kurzer Distanz von Lenny (87.) zweimal herangekommen sind, spricht für uns.

Dass wir defensiv nie die notwendige Sicherheit ausstrahlen konnten und daher drei äußerst dumme Gegentore bekommen haben, die uns etwa 70 Minuten dem Erfolg hinterherrennen ließen, spricht gegen uns. Auch die Feldüberlegenheit war die meiste Zeit eben auch nur eine solche, denn für ein Chancenfeuerwerk hatten wir schlussendlich zu viel Hektik und zu wenig Geduld.

Deshalb bringt es auch wenig – außer etwas Gedankenhygiene – sich ob des frustrierenden Spielverlaufs auf Gegner und Schiedsrichter auszureden. Dieser Spielverlauf hat offengelegt, das wir momentan eben eine gute, aber noch keine überragende Mannschaft sind, die jedem Gegenwind trotzt – und am Ende dennoch gewinnt.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass auch ein Kapitän, möchte er gut oder sogar überragend sein, über gewissen Dingen steht, ohne die Partie nach 89 Minuten unverletzt beenden zu müssen. Als Autor, der sich mit dem Vibes‘schen Spielführer eine Identität teilt, darf man diesen letzten Kritikpunkt auch mal so offen formulieren.

Eines können wir jedoch versprechen: Obwohl wir aktuell „nur“ gut sind, wir arbeiten weiterhin hart daran, überragend zu werden. Davon kann sich jeder schon kommenden Mittwoch im Training überzeugen.

MG

P.S.: Vincent hat auch mitgespielt. Er bekleidete die Position des linken Flügels. Das ist zwar für den Matchbericht nur bedingt relevant, er hat aber gesagt er findets geil, wenn er drin vorkommt. Also bitteschön.