Im Hinspiel wurden wir etwas enttäuscht. Der für DSG-Verhältnisse ungewöhnlich große Fanmob, auf dessen Support der (oder die) SK Lation zählen kann, hatte den Weg auf den Wienerberg nur spärlich gefunden.
Ergo war’s dann atmosphärisch doch eher ein Hobbyfußballmatch wie jedes andere. Noch enttäuschender war freilich unsere eigene Leistung, mit der wir zwar noch ein glückliches Remis erkämpfen konnten, aber in Summe vor allem spielerisch unter den eigenen Erwartungen geblieben waren. Im Rückspiel in der Kendlerstraße sollte alles besser werden. Die SK Lation-Fanschar kam diesmal vollzählig und supportete lautstark und teilweise auch durchaus originell – natürlich nicht uns, aber besser als Grillenzirpen und Verkehrsgeräusche des nahen Flötzersteigs allemal. Auftrag: Leistungssteigerung Außerdem nahmen wir uns, wie letzte Woche vor, eine optisch erkennbare Leistungssteigerung und wenn möglich auch bessere Punkteausbeute auf die Habenseite zu bringen. Hier muss man leider konstatieren, dass uns das nur mit sehr sehr wohlwollender Betrachtung gelungen ist. Nämlich dann, wenn man die ersten 20 Minuten heraushebt. Da spielt der USK nämlich sehr guten Fußball, dominiert das Geschehen und muss – ohne Überheblich sein zu wollen – mindestens mit drei Toren führen. Dass wir hingegen gar nicht netzen und stattdessen nach elf Minuten, gegen den Spielverlauf, mit 0:1 in Rückstand geraten, ist dem guten gegnerischen Torhüter (der mehrmals im Eins-gegen-Eins triumphiert), dem Schiedsrichtergespann (das ein Foul klar innerhalb des Strafraums nach draußen verlegt) und einer Unachtsamkeit in der USK-Hintermannschaft zu verdanken. Immerhin kann Erhan in der 20. Minute mit einem satten Schuss ausgleichen, doch die nachfolgenden Ereignisse sind dann eine Kopie der enttäuschenden Begegnung aus dem Herbst. SK Lation gewinnt an Sicherheit und beweist physische Stärke im Mittelfeld. Zudem ziehen die Gastgeber ein aggressives Pressing auf, auf das die Vibes sich im gesamten Spiel nicht einstellen können. So stark die Anfangsphase gestaltet wurde, so wenig kommt den Rest des Matches offensiv von unserer Mannschaft. Das ist insofern bitter, als die Stärken unserer Gegner bereits im Herbst klar erkennbar waren und wir offensichtlich nichts daraus gelernt haben. Keine Antwort So lassen die Rot-Weißen die Kampfkraft des Gegners die meiste Zeit über sich ergehen und fangen sich mit Ansage in der 67. Minute das 1:2 ein. Von der Hinrundenpartie unterscheidet sich das Spiel nurmehr in einem Punkt: Wir kommen nicht mehr zurück. Zwar gehen die Vibes infolge des neuerlichen Rückstands ins offensive Risiko, doch das bewirkt nur noch mehr gefährliche Konterangriffe der SK Lation und schließlich das entscheidende 1:3 (84.). Fazit: Ein frustrierender Abend in Wien-Ottakring. Der starken Anfangsphase konnten wir nichts hinzufügen, auf den spielerischen Rhythmuswechsel des Gegners hatten wir keine Antwort. Vor den vielen Zuschauern will man sich natürlich auch besser präsentieren. Aber am schwersten wiegt wohl die Tatsache, dass die Vienna Vibes sich an diesem Abend nicht unbedingt spielerisch, sondern von generischem Willen und Kampf dominieren ließen - etwas, das früher mal unsere Stärke war. Diese Attribute müssen wir wieder finden. MG