Vienna Vibes vs. Celtic Hernals. Wir wissen wie das letzte Saison (zweimal) gelaufen ist. Doch, dass unser USK nicht mehr derselbe wie in den letzten zwei (schwachen) Spielzeiten ist, sieht jeder, der unsere Vorbereitung inklusive Cup-Spiel beobachtet hat.

Bevor wir aber in allzu große Jubelarien ausbrechen, sei vorausgeschickt, dass der Saisonauftakt doch noch ein, zwei Problemstellungen zu lösen aufgab. Zum Ersten war da ein Gegner, der – wie wir ja wissen – ganz Celtic-like, unangenehm zu spielen ist. Zum Zweiten hatten wir seit Monaten das erste Match vor der Brust, indem wir nicht krasser Außenseiter waren. Unsere Qualitäten, ein Spiel zu machen, auch mal einen eher abwartend agierenden Gegner auszukombinieren, stand erstmals auf dem Prüfstand.

Dennoch forderte Kapitän Max G. kurz vor Anpfiff ein: „Wir haben in den letzten Wochen ein Versprechen abgegeben, heute lösen wir es ein.“

Herr im Haus

Die Mannschaft erhört ihn sogleich. Einstellung, Intensität stimmen von Beginn weg. Der USK wird seiner Rolle als Herr im Haus gerecht, doch die erwarteten Schwierigkeiten, in die Gefahrenzone der Hernalser zu kommen, bestimmen weite Teile der ersten Halbzeit.

Erst als die Vibes sich auf ein geduldigeres Kombinationsspiel besinnen, kommen auch die Chancen. Die erste wirklich große offenbart sich durch einen frühe Balleroberung, eine starke Flanke von Kyryl und einem herrlich gesetzten Kopfball von Philipp (44.). Der Tormann ist chancenlos und so gehen wir doch noch mit dem angenehmen Gefühl einer Pausenführung in die Kabine.

Die erste kritische Phase ist überwunden, die zweite nach der Pause, als Celtic versucht, eine schnelle Antwort zu geben, wird bravourös, durch unsere verlorenen Sohn Luca gemeistert, der eiskalt und mit gewohnter Schusskraft zum 2:0 abschließt (48.).

Ab diesem Zeitpunkt strahlen die Vienna Vibes jene Souveränität aus, die wir uns von Anfang an gewünscht hätten – und machen die Dinger vorne auch konsequent rein. Denn viele Chancen brauchen wir (als hätten wir von Celtic gelernt) an diesem Abend nicht. Philipp schnürt demzufolge in der 61. Minute den Doppelpack und das Match ist entschieden.

Ein weiterer Tor-des-Jahres-Kandidat

Aus ist es aber noch lange nicht. Meine Damen und Herren, besuchen Sie USK-Spiele! Hier fallen Traumtore. Letzte Woche hatten wir gegen Südtirol den nicht für möglich gehaltenen MaxL und heute hat Innenverteidiger Manuel seinen persönlichen Glanz-Moment in der 72. Minute: zuerst herrlich nach vorne verteidigt, Balleroberung und dann den Ball aus 30 Metern einfach mal mit dem „schwachen“ Linken ins Kreuzeck gejagt. Alle fragen sich, wo er das gelernt hat. In der Kabine gibt’s nach Spielende die Antwort. Er habe im letzten Training einfach, wie sein großes Vorbild MaxL, den Ball 99 mal aufs/nebens/übers/unters/hinters Tor gefetzt. Logisch, dass der Hundertste dann sitzt.

Eine leichte Euphoriebremse hat diese Erstrundenbegegnung auch noch parat. Gegen Ende werden wir defensiv etwas löchrig und fangen uns einen Gegentreffer ein (80.) – sehr zum Ärger der Vibes-Fraktion, die sich an Zu-Null-Spielen noch mehr aufgeilt als andere – auch Abwehr genannt.

Das letzte Wort hat aber der USK. Vincent steht nur zwei Minuten später (82.) bei einem Eckball goldrichtig und vollendet zum 5:1. Wie für Manuel zuvor, war es für Vincent ein Premierentor als Spieler der Kampfmannschaft in einem Pflichtmatch. Gratulation und weiter so!

Die Vienna Vibes feiern also einen Einstand nach Maß – durch eine Leistung, wie wir sie uns erhofft haben. Mit Kampf, Leidenschaft und phasenweise auch schönem Kombinationsspiel. So einfach wie es das Ergebnis ausdrückt war es nicht. Der USK hat wieder einmal gezeigt, dass er Auftaktspiele kann. Die Statistik spricht eine klare Sprache. Interessant wird es dann nächste Woche in Runde 2, denn da gibt die Bilanz eine ganz andere, nicht sonderlich ermutigende Antwort. Uns steht also eine echte Reifeprüfung bevor.

MG