Wir haben Wechselspieler! Die größte Sensationsmeldung konnte somit schon vor Spielbeginn gegen den FC Sonntag verkündet werden. Nach den Wochen der Implosion (als etwas anderes kann man das Erscheinungsbild des USK in den letzten drei, vier Runden wahrlich nicht bezeichnen) schien sich die Kadersituation erstmals wieder ein wenig zu entspannen.

Um es gleich vorwegzunehmen: Pierre (mit seinem Ausschluss) und Alex H. (mit seiner fünften Gelben) sollten diesen Moment des Aufatmens im Hinblick auf das Spiel in der Woche darauf gleich wieder in Luft auflösen, aber immerhin durften wir mal damit rechnen, in diesem Match über 90 Minuten zur Abwechslung nicht nur Schadensbegrenzung zu betreiben, sondern endlich mal wieder USK-like aufzutreten. Heißt: offensiv, druckvoll und dominant. Dabei sollte auch das eine oder andere taktische Experiment nicht im Wege stehen.

Abstimmungsprobleme

Sollte. So entspannt wie gedacht verläuft die Umsetzung der ungewohnten Vorgaben dann doch wieder nicht gegen einen Sonntag, der engagiert gegen den Abstieg kämpft. Unzählige Abstimmungsschwierigkeiten führen zu ebensovielen Ballverlusten, die den umschaltstarken Gegner ein ums andere Mal vor Polis Tor kommen lassen.

Kurz nach Seitenwechsel geht’s dann einmal schief. Die Gäste erobern auf links den Ball und vollenden sehenswert in die Kreuzecke (52.).

Das Aufbäumen fällt dann etwas zaghaft aus. Zu viel sind wir heute schon bei schwülen Temperaturen dem Ball hinterhergejagt, zu wenig Substanzielles hat dabei herausgeschaut.

Doch, wie eingangs schon erwähnt, können wir heute endlich mal wieder wechseln. Und da tut es gut, dass wir einen gewissen Marko auf der Bank sitzen haben, der in den letzten Wochen zwar immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen wurde, trotzdem aber auf eine sensationelle Knipser-Quote von einem Tor alle 49 Minuten kommt. Genauso einen braucht es, wenn scheinbar nichts mehr geht. Genauso einen bringt Coach Philipp in der 70. Minute. Vier Minuten später klingelt es zum Ausgleich. Der Torschütze muss nicht extra erwähnt werden.

Ungewohnte Glücksgefühle

In der 80. Minute erfahren unsere leidgeprüften Vibes dann selten gewordene Glücksgefühle. Ein scharf angetragener und unhaltbar abgefälschter Freistoß von Felix bringt den USK in Führung. Der Jubel darüber fällt (ob Ungläubigkeit?) verhalten aus.

Trotz hitziger Schlussphase, inklusive schon genannter gelb-roter Karte für Pierre, bringen wir diesen Vorsprung über die Zeit. Richtig verdient ist das zwar nicht – das erklärt uns auch Ed Sheeran, der bei Sonntag in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, nochmal unmissverständlich – Balsam auf den Wunden ist es allemal.

Nächste Runde siehts dann vielleicht eh wieder anders aus, wenn es wieder drum geht, elf Leute zum selben Zeitpunkt an denselben Ort zu bringen.

MG