Wir machen das jetzt kürzer als gewohnt. Dieses letzte Match in der Hinrunde gegen Frischgemüse war ein herber Dämpfer in einer Hinrunde, die trotzdem stark war. Umso mehr regt einen diese wirklich unnötige Heimniederlage auf, die sicherlich nicht darauf zurückzuführen ist, dass sich das Frischgemüse in der Wienerberger Tiefkühltruhe wohler fühlt.

Vielmehr war es eine erste Halbzeit, in der wir fast alle Prinzipien, die uns im Herbst stark gemacht haben, gedankenlos über Bord geworfen haben. Warum? Keine Ahnung.

Gemütslevel auf dem Gefrierpunkt

Von den Dingen, die uns in der Vergangenheit immer wieder einfache Gegentore eingebracht und Punkte gekostet haben, war plötzlich alles wieder mit dabei, von dem wir dachten, wir hätten es hinter uns gelassen: LGV kann sich aussuchen, ob sie über die Seite, über die Mitte, hoch, flach, vorwärts, rückwärts oder sonst wie aufbauen wollen – unsere völlig orientierungslose Arbeit gegen den Ball macht’s möglich. Dann darf natürlich auch wieder der Goalgetter, von dem DSG-weit wohl jeder weiß (außer wir offenbar), dass er der Typ ist, der dem Frischgemüse die Buden macht, einfachst und billigst sein Konto aufstocken (23., 28.). Fertig ist eine Halbzeit, die das Gemütslevel in den Reihen der Vibes auf ein den eisigen Temperaturen angepasstes Niveau herabsenkt.

Da hilft auch kein zweiter Durchgang, in dem wir dann doch wieder druckvoll, spielfreudig, klar überlegen und mit zahlreichen Top-Möglichkeiten agieren, die dann aber leider nur mehr zum schönen Anschlusstor durch Jo reichen (68.). LGV – eine Mannschaft, die schon kicken kann, wenn man sie lässt (und, zum Teufel, das haben wir), abgesehen davon aber auch offenbarte, warum man in der unteren Tabellenhälfte rangiert, nimmt die drei Punkte mit und wir gehen mit gesenktem Haupt in die Winterpause.

Das Gute kommt zum Schluss

Damit dieses jedoch nicht allzu gesenkt ist, schließen wir unsere diesjährige Berichterstattung mit ein paar positiven Anmerkungen ab. Erstens: Diese Niederlage ist zwar schmerzhaft unnötig, aber gewissermaßen musste man sie vielleicht einkalkulieren. Wir haben mitten in der Saison Dinge in unserem Matchplan adaptiert, die zwar die längste Zeit gut funktioniert haben, jedoch noch nicht bei allen in Fleisch und Blut übergegangen sind. So einen Rückfall in alte Muster muss man daher vielleicht sogar einkalkulieren.

Zweitens: Die Vorfreude auf die Vorbereitung und die Rückrunde ist jetzt schon riesengroß. Wir wissen woran wir (weiter) arbeiten müssen, haben eine solide Basis geschaffen und dürfen zuversichtlich sein, im Frühjahr noch stärkere Vibes auf den Platz zu bringen – das gilt übrigens auch für die Young Vibes, die, ähnlich wie unsere Kampfmannschaft, eine richtig gute Hinrunde (ebenfalls nicht frei von somanchem Dämpfer) absolviert haben.

Und Drittens: In der dritten Halbzeit sind die Vienna Vibes ohne Punkteverlust an der unangefochtenen Tabellenspitze. Da kann uns keines von diesen anderen Lutscher-Teams das Wasser und schon gar nicht das Bier reichen. Da sind wir jetzt eigentlich schon Meister. Und wir werden auf der Weihnachtsfeier hart trainieren, dass das auch in Zukunft so bleibt.

In diesem Sinne: Jetzt schon mal eine schöne besinnliche Weihnachtszeit und ein gutes neues Jahr!

MG