Das Spiel:
Es war heiß zu Spielbeginn. Sehr heiß. Das einzige, das noch heißer war, war die USK-Mannschaft, wie immer schick adjustiert, aber vor allem brannte unsere Mannschaft darauf, die 2:7-Schlappe im letzten Spiel gegen die ÖBB auszumerzen. Das Ergebnis: Nebensache, doch die Leistung soll stimmen.
Die Vienna Vibes legen auch gleich los wie die Feuerwehr. Schon nach wenigen Minuten kommen die Rot-Weißen zu einer ersten guten Gelegenheit. Nach einem Foul an mir tritt Basti einen Freistoß gefühlvoll in den Sechzehner, doch sowohl ich als auch Peter segeln knapp am Leder vorbei. Höchstens eine Minute später die nächste Top-Chance. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld schickt Peter David auf die Reise. Der Rotschopf läuft alleine auf das gegnerische Gehäuse zu und spielt den Pass uneigennützig gleichermaßen wie ungenau in die Mitte und leider zu weit für den heranstürmenden Moritz. Vielleicht hätte es die Rennmaus auf der linken Seite selbst mit dem Abschluss versuchen sollen. In dieser Tonart geht es munter weiter. Die Vibes beherrschen Ball und Gegner. Die Wojtylas werden in Halbzeit eins nur einmal gefährlich und das aus einem Freistoß aus zwanzig Metern, den Berger aber sicher aus der Luft pflückt. Einige Zeit später ist es schließlich Basti der eine gute Gelegenheit ungenützt lässt. Der sehr agile Moritz legt von der rechten Seite mustergültig auf den Mittelfeldmann ab, der die Ehre hatte mit der Nummer zehn (die ja normal dem Präsidenten zusteht) aufzulaufen. Basti trifft den Ball aber nicht voll und setzt ihn knapp neben das Tor. Eine weitere Riesenchance die ungenutzt geblieben ist.
Doch jetzt ist es wirklich nurmehr eine Frage der Zeit bis die Kugel endlich im Netz landet. Wenige Minuten später erlöse ich die Mannschaft und erziele die hochverdiente Führung per Kopf nach Maßflanke von Moritz. Nach dem Führungstreffer versuchen wir den Temperaturen weiter zu trotzen und den Fuß nicht vom Gas zu nehmen. Das gelingt auch nicht schlecht, aber die Chancen bleiben lange Zeit aus. Auf beiden Seiten, denn von den Wojtylas kommt sowieso nichts. Hauptverantwortlich dafür ist die gute Defensivarbeit unserer Mannschaft.
Gegen Ende der ersten Halbzeit nimmt die etwas abgeflachte Partie wieder Fahrt auf. Zuerst bekommt Peter einen Ball genau in die Eier und kurz darauf findet sich wieder einmal ein Spieler von uns im Ballbesitz alleine vor dem gegnerischen Tor. Diesmal ist es Moritz. Nach einem Steilpass packt er all sein Feeling aus und schlenzt das Leder aus aussichtsreicher Position unglaublich gefühlvoll in die Arme des Torhüters. Unmittelbar danach geht es in die Pause.
Während der Halbzeit kühlt es merklich ab und die Sonne verschwindet hinter aufgezogenen Wolken. Zu Beginn der zweiten Hälfte hätte es unserer Mannschaft auch nicht geschadet die Partie ebenso abzukühlen, denn der Gegner kommt brennheiß aus der Kabine. Während man dem USK den Kräfteverschleiß aus Halbzeit eins anmerkt, unternehmen die Wojtylas nun wesentlich mehr als im ersten Durchgang, um den Ausgleich zu erzielen. Die erste gute Möglichkeit findet der Gegner vor und wieder ist es ein Freistoß, den Berger, der schnell genug abtaucht, bravourös pariert. Die anschließende Ecke führt zur bis dato größten Chance für den FC Wojtyla. Nachdem der Eckball schnell abgespielt wird senkt sich der Ball gefährlich aufs Tor. Doch David putzt den Ball im Zweikampf per Kopf noch irgendwie an der Linie stehend aus der Kreuzecke.
Kurze Zeit später gibt es wieder Freistoß für den Gegner nahe der Strafraumgrenze. Dabei wird die Unachtsamkeit in unserer Mannschaft ausgenützt und der nicht gesperrte Ball abgespielt, während Berger noch damit beschäftigt ist die Mauer einzurichten. In dieser Phase haben die Vienna Vibes Glück. Der Ball segelt hauchdünn an der rechten Stange vorbei. Der FC Wojtyla bestimmt jetzt das Geschehen, wird aber aus dem Spiel heraus nicht wirklich gefährlich. Unsere Mannschaft beschränkt sich in erster Linie aufs Verteidigen und spielt in Ballbesitz die Kugel oft zu hektisch aus der eigenen Hälfte. Erst nach ca. zehn Minuten kommt der USK wieder besser ins Spiel.
Die erste Riesenchance findet wieder Moritz vor. Ein weiteres Mal steht er mutterseelenallein vor dem gegnerischen Tor und bringt abermals einen seiner gefühlvollen Schaufelbälle an, den der Tormann gemütlich mit dem Kapperl aus der Luft fischt. Egal. Das Tor hätte zwar gezählt, doch, wie die Videoanalyse deutlich zeigt, ist Moritz zuvor aus Abseitsposition gestartet ehe er diese Hundertprozentige vernebelte. Der FC Wojtyla hat zu diesem Zeitpunkt sein Pulver weitgehend verschossen.
Mitte der zweiten Halbzeit spielt Thommy einen schönen Pass in den Lauf von Andi der mit viel Übersicht zur Mitte ablegt. Der Tormann erreicht den Ball nicht und Moritz muss nur noch ins leere Tor einschieben. Eine Aufgabe der selbst Oberschlenzer Moritz gewachsen ist. 2:0. Dieser vermeintlich beruhigende Vorsprung wird aber wenige Minuten später wieder verkürzt. Ein Schuss, bei dem Berger zu spät am Boden ist geht unter seinem Körper durch und bedeutet für unsere Mannschaft nur noch eine unsichere 2:1-Führung.
Nervosität macht sich in unseren Reihen breit und führt zu teilweise haarsträubenden Fehlern im Defensivverhalten. Ein Querpass im eigenen Strafraum landet bei einem Gegenspieler, dessen anschließender Schuss das Tor nur knapp verfehlt. Zuvor hat einmal mehr Moritz allein vor dem Tor einen seiner gefürchteten Torabschlüsse versucht. Er misslang ihm allerdings etwas, da die Kugel den Tormann verfehlte und dieser sich sogar werfen musste, um den Ball abzuwehren. Einige Zeit später darf sich Peter, offenbar inspiriert von Moritz’ Großtaten, ebenfalls an einer eins gegen eins-Situation versuchen und scheitert ebenso kläglich. Nachem er per gefühlvollem Heber in Richtung Tor geschickt wurde, schiebt er nahezu unbedrängt den Ball am linken Eck vorbei.
Der FC Wojtyla ist in der Folge bemüht Druck aufzubauen, unsere Mannschaft kann den Gegner aber meist vom eigenen Tor fernhalten und kommt nicht mehr so stark in Bedrängnis. Kurz vor Schluss kommt es wieder einmal zu einer eins gegen eins-Situation und wieder einmal ist es Moritz der sich nach einem wunderschön vorgetragenen Konter versuchen darf. Man merkt ihm aber die Müdigkeit an, denn anstatt dem Tormann, gekonnt wie immer, den Ball in die Hände zu schlapfen schießt er den Ball ins lange Eck ein und entscheidet somit die Partie. Kurz darauf kann Basti unbedrängt zehn elf Meter vor dem Tor fast sogar auf 4:1 erhöhen, doch sein Schussversuch verkommt zum Edelroller.
Danach pfeift der Schiedsrichter die Partie ab. Der USK geht verdient mit 3:1 als Sieger aus diesem Spiel hervor, dass eindeutig höher gewonnen hätte werden müssen. Aber wie schon gesagt: Das Ergebnis ist nebensächlich, die Leistung zählt und die war schwer in Ordnung.