Bevor wir uns dem Spiel vom vergangenen Sonntag widmen, ein Blick auf die bisherige Bilanz unserer YV gegen die Vienna Internationals: 0:4, 0:3, 1:3, 3:4, 1:2, 0:3. Ja, Tatsache – unsere Jungs konnten gegen die körperlich oft sehr hart spielenden Gegner bisher keinen einzigen Punkt holen. Die Vorzeichen standen also alles andere als günstig – und wurden kurz vor Anpfiff noch schlechter. Denn unser Zweikampfmonster Michi verletzte sich bereits beim Aufwärmen am Oberschenkel und musste durch unseren Lieblingsitaliener Fabio ersetzt werden.

Die Mittel der Gastgeber

In der Matchansprache lag der Fokus klar auf einem Punkt: den Gegner mit seinen eigenen Mitteln schlagen – durch robuste Zweikämpfe. Und so legten unsere YV es auch an. Auch wenn in den ersten 30 Minuten offensive wenig funktionierte wurde jeder Zweikampf Vollgas angenommen, nicht zurückgesteckt und im Kopf bei Ballverlust sofort umgeschaltet. Die Internationals zeigten sich vorrangig durch Standardsituationen gefährlich, bei denen sie allerdings eindrucksvoll unter Beweis stellten, warum sie in den letzten Jahren regelmäßig zum Spitzenfeld der Reserveliga gehörten. Ein ums andere Mal flogen die Bälle von beiden Eckfahnen gleichermaßen gefährlich in den Strafraum, aber im Gegensatz zu vergangenen Spielen konnten alle Standards geklärt werden.

Die 39 Minute und die vermeidliche Hiobsbotschaft für den Sonntagnachmittag. Ein eigener Freistoß wird zum Konter für die Internationals und unser letzter Mann Albi kann den Gegenspieler nur mehr mit einer Grätsche stoppen, leider ohne dabei den Ball zu berühren. Glatt Rot, und wohl vertretbar. Doch statt einzubrechen, spielten unsere YV unbeirrt weiter. Dies lag definitive auch an dem kleinsten Platz der DSG auf dem die Internationals ihre Heimspiele austragen. Eigentlich ist dieser Platz in der Rustenschacherallee eben aufgrund der Größe extrem mühsam zu bespielen, aber mit einem Mann weniger wohl der Allerbeste.

Wenige Minuten später, einem schnell abgespielten Freistoß zufolge, kann sich Aqeel im 1 vs.1 am Strafraumrand durchsetzen und zog Richtung kurzes Eck ab – 1:0. Der durch einen vorangegangenen Zusammenprall leicht angeschlagene Goali der Internationals kann dem Ball nur noch hinterherschauen. So geht es auch die Halbzeit.

Eindrucksvoller Kampf

Statt des erwarteten Offensivfeuerwerks der Internationals verlief der Beginn der zweiten Halbzeit überraschend ereignislos. Abgesehen von einem Monster-Tackle unseres Aushilfs-Außenverteidigers Simon passierte lange nichts. Ein Schiedsrichterball in der 70 Minute brachte den größten Aufreger des Tages mit sich. Nachdem dem 10er der Internationals, nach Schiedsrichterball mitgeteilt wurde den Ball zu unserem Tormann Lucas zurückzuspielen, beschloss dieser abzuziehen und erzielte allen Übels das 1:1. Dass der Schiri diesen Treffer zurücknahm und noch einmal Schiedsrichterball spielen ließ, ist natürlich gegen jegliche UEFA, ÖFB, WFV, DSG-Richtlinie, aber sei es wie es sei. Sofort angepresst nach erneutem Schiedsrichterball wurden wir natürlich auch. Vielleicht sollte man den Internationals vor dem nächsten Spiel, die Fair-Play Regeln mal nahelegen.

In der 79 Minute die Vorentscheidung. Die defensive unsortierten Internationals laufen in einen unserer vielzähligen Konter und können unseren Phänomenal aufspielenden 8er nur mehr mit einem Elbogencheck im Strafrauf aufhalten. Der International hatte schon Gelb, aber an eine zweite dachte der Schiri nicht einmal. Erneut mehr als fragwürdig. Elfer, Anlauf, Schuss, Tor, uns wars egal.

Die Internationals warfen noch einmal alles nach vorne und bekamen ihrerseits auch noch einen Elfer zugesprochen. In den Augen der meisten YV sehr schmeichelhaft, denn mehr kann man aus Sicht der Gäste einen Elfmeter nicht mehr wollen. Da unser argentischer Goali, wie schon im Spiel zuvor für die KM, einen Paradetag erwischt hatte, fischte er auch den letzten Ball auf unser Tor aus dem linken Eck und hielt somit die zweite 0 an einem Tag fest. Danach war Schluss.

Unsere YV können die Negativserie beenden und den ersten Sieg einfahren. 0:4, 0:3, 1:3, 3:4, 1:2, 0:3, 2:0 liest sich zwar nicht viel besser aber zumindest ein bisschen. In einem halben Jahr sind unsere YV ganz sicher mit derselben Mentalität und demselben Kampf am Platz wie vergangenen Sonntag, im Auftrag dieses Einseitige Verhältnis weiter gerade zu rücken.

MK