Viel wurde über den Gegner des 21. Spieltags Celtic Salmannsdorf gesprochen – in der gesamten DSG bekannt, jedoch eher im negativen Sinne. Sportlich fiel uns kaum ein Spiel so schwer wie jenes Duell in der Hinrunde. Eine halbwegs passable erste Hälfte wurde von einer chancenlosen zweiten Halbzeit abgelöst. Positiv überrascht waren wir damals nur von dem durchaus sympathischen Auftreten der Gegner – dass dies wohl am Fehlen einiger Personen lag, ist uns nach dem letzten Spieltag nun auch klar. Doch dazu später mehr.

Passabler Start
Jonnys Fehlen in der Mittelfeldzentrale hinterließ eine große Lücke – unser nimmermüder Antreiber und Standardschütze fehlte merklich. Ein Experiment mit Albi auf der Acht musste leider aufgrund seiner wiederaufkommenden Verletzung frühzeitig abgebrochen werden. Comebacker Kerem sprang recht früh ein, konnte sich aber gut in unsere Mannschaft einfügen. Allgemein war die erste Halbzeit sehr ausgeglichen – ihre Schwachstelle (RV) konnte schnell ausfindig gemacht werden und Aqeel mutierte zum Dribbelkönig. Zahlreiche gute Chancen entstanden über seine Seite. So auch in der 34. Minute – ein zu kurzes Abspiel erkämpft sich Aqeel, legt ab auf Matin, der noch durch ein Foul im Strafraum gestoppt werden kann. Den Elfmeter verwandelt Matthias souverän und gar nicht so „ängstlich“, wie von einigen Celtic-Spielern vermutet (35.). Mit einer Führung ging es somit in die Pause. Wie auch in vorigen Spielen wurde in der HZ-Pause betont, dass die nächsten 15 Minuten entscheidend sein werden und entsprechend mit Kampfgeist angegangen werden müssen.

Chancenlosigkeit

Dass die zweite Halbzeit eine schwere werden wird, wurde uns schon in den ersten Sekunden klar. Celtic presste hoch – zudem wechselten sie unter anderem Aqeels Gegenspieler aus und brachten gute, KM-erprobte Spieler (allgemein war eine hohe KM-Spieler-Dichte zu erkennen). Wir kamen schnell ins Straucheln und taten uns schwer, Entlastungsangriffe zu starten. Nach dem 1:2 verloren wir den Glauben daran, noch etwas Zählbares mitzunehmen. Kurz und knapp: Wir verlieren die zweite Halbzeit relativ chancenlos mit 0:4 und somit das Spiel insgesamt mit 1:4. Ihre Überlegenheit war jedoch, wie so oft, mit Überheblichkeit, Arroganz und Unsportlichkeit gepaart.

Hoffnung stirbt zuletzt

Man kann nur hoffen, dass das Verhalten auf jugendlichem Leichtsinn basiert und die Spieler mit zunehmendem Alter auch an Reife gewinnen - und in Zukunft Duelle auf menschlicher Augenhöhe, ganz ohne unnötige Unsportlichkeit, Beschimpfungen unter der Gürtellinie und Ellbogenchecks möglich sind. Gegen 10 von 11 Gegnern in der Reserveliga ist dies derzeit der Fall – die Hoffnung stirbt zuletzt, dass es bald 11 sein werden. Anzumerken ist jedenfalls, dass keineswegs die ganze Mannschaft in solch einer Manier auftritt – es handelt sich nur um 3-4 Personen, die die ganze Mannschaft ins schlechte Licht rücken. Einige Gegenspieler zeigten Größe und entschuldigten sich nach Spielende für das Verhalten ihrer Teamkollegen. Übrigens: Nil hat sich während des Spiels nach einem Ellbogenschlag die Nase gebrochen (Gute Besserung an dieser Stelle!). Niemals würden wir hierbei Absicht unterstellen, jedoch fasst so eine Situation die Spielweise der Gegner sehr gut zusammen. Beim Abschlussbier danach war uns zumindest eines klar: Trotz Niederlage und fußballerischer Unterlegenheit in der zweiten Halbzeit sind wir froh, Teil einer Mannschaft zu sein, in der Zusammenhalt, sportliche Fairness und der Spaß am Fußball an erster Stelle stehen.

MW