Viel wurde im Vorfeld über den Gegner des 19. Spieltags spekuliert – Teco7. Einer herben 0:14-Niederlage gegen den damaligen Tabellen-Sechsten folgte ein überraschender 4:2-Sieg gegen die sympathischen Tabellenführer aus Salmannsdorf. Welches Gesicht uns erwarten würde – eines geprägt von Resignation oder jenes einer aufopferungsvoll kämpfenden Mannschaft – war im Vorhinein kaum absehbar. Auch, weil wir vor dem Spiel keinen Blick auf den gegnerischen Kader werfen konnten. Schuld daran: unsere eigene Neugier – wir blockierten unabsichtlich den Zugriff der Gegner auf deren Aufstellung.
Ein ungewisser Gegner
Wie stark Teco7 tatsächlich auftreten würde, war also unklar. Vielleicht war genau das unser Glück – wir nahmen das Spiel von Anfang an ernst. Unsere Spielidee war deutlich zu erkennen: hohes Pressing, intensive Zweikampfführung, strukturierter Ballbesitz. Das aktuell größte Manko – „fruchtloses“ Spiel im letzten Drittel gepaart mit unserer zu geringen Chancenverwertung – sollte diesmal besser gelingen. Kombiniert mit unserer Stärke bei Standardsituationen ließ das einiges erwarten.
Früh durften wir jubeln: Ein Freistoß von Jonny, verwertet von Innenverteidiger Michi, bedeutete das 1:0 (3.). Eine Kombination, die sich in dieser Saison bereits mehrfach als Erfolgsrezept erwiesen hat. In der 18. Minute erhöhte Aqeel nach einem seiner charakteristischen Flügelläufe auf 2:0 – und beendete damit seine persönliche Torsperre, die seit der 8. Runde (und dem Hinspiel gegen Teco7) andauerte.
Wir dominierten die Partie, vergaben allerdings einige hochkarätige Chancen auf eine noch deutlichere Führung. So musste erneut ein Standard her: Ecke von Jonny, und diesmal war es unser anderer Innenverteidiger Max K., der im Strafraumgetümmel zum 3:0 abstaubte (29.).
Erinnerungen ans Hinspiel
Zur Pause stand also ein deutliches 3:0 – genau wie im Hinspiel. Damals ließen wir die Partie unnötig kippen und machten den Gegner wieder stark. In der Halbzeitansprache wurde deshalb unmissverständlich klargemacht: Die nächsten 15 Minuten sind entscheidend, um die jungen Gegner nicht wieder ins Spiel kommen zu lassen. Und wir setzten ein klares Zeichen – mit dem vielleicht schönsten Treffer des Spiels: Jonny nahm einen Abpraller direkt per Volley vom Strafraumrand und traf sehenswert zum 4:0 (57.).
Teco7 schien nun endgültig den Glauben an ein Comeback zu verlieren – der Frust übernahm. In den Zweikämpfen meist zweiter Sieger, begannen sie zunehmend unfair zu agieren. Ein Tritt mit offener Sohle gegen Jonnys Wade brachte zunächst Gelb – doch derselbe Spieler ließ nicht locker und foulte unseren Mittelfeldmotor wenig später erneut heftig. Die logische Folge: Gelb-Rot (60.).
Ereignisarme Schlussphase
Trotz Unterzahl zeigte Teco7 in der Schlussphase ihre wohl beste Phase – auch, weil wir gedanklich bereits etwas zurückgeschaltet hatten. Dennoch gehörte das letzte Wort uns: Ein Konter, abgeschlossen von Aqeel, brachte in Minute 87 das 5:0. Dank starker Paraden unseres argentinischen Stammtorhüters Lucas und einer konzentrierten Defensivleistung blieb erstmals seit dem 1. Spieltag die Null stehen.
Ein rundum gelungener Spieltag: fünf Tore, kein Gegentreffer, keine Verletzten. Nun folgt das wohl entscheidende Duell um Platz 5 – gegen Paulaner Wieden. Unser Doppeltorschütze Aqeel ist gegen seinen Ex-Klub wohl besonders motiviert und hat gerade zum richtigen Zeitpunkt seine eigene Torsperre gebrochen. Und wir als Team haben das nötige Selbstvertrauen getankt.
MW