Beiträge

Im Stile Einsteins

 

Es liegt an uns, was wir aus den vorhandenen Möglichkeiten machen. Die sind grad überschaubar, so ehrlich muss man sein. Aber mehr als die letzten beiden Auftritte dürfen wir nach wie vor von uns verlangen.

So lautete das Resümee zum letzten Spiel. Die Möglichkeiten sind auch in der Folgewoche für das Auswärtsspiel bei Hotel Kalcio nicht mehr geworden. Auch wenn Abwehrchef Max G. einen voreiligen Comeback-Versuch wagte (wir erinnern uns alle an das Attentat), der nach 40 Minuten für beendet erklärt werden musste.

Definition von Wahnsinn

Somit war es umso wichtiger, aus den vorhandenen Möglichkeiten viel rauszuholen, ohne dieselben Fehler der Vergangenheit wieder zu machen – und unterschiedliche Ergebnisse zu erwarten. Um Albert Einsteins Definition von Wahnsinn nicht Wirklichkeit werden zu lassen, war unserem Trainerteam kein Experiment zu blöd. Da spielte der etatmäßige Innenverteidiger im Angriff, der Angreifer in der Mittelfeldzentrale, der zentrale Mittelfeldspieler auf der Außenverteidigerposition, der Außenverteidiger am Flügel und ein weiterer etatmäßiger Innenverteidiger in der Mittelfeldzentrale.

Was nach verzweifeltem Harakiri klingt, ist eine wohldurchdachte Aufstellung, die sofort ihre Wirkung entfaltet. Nämlich als „Innenverteidiger“ Denis in der zweiten Minute das herrliche Führungstor für unsere Farben erzielt und in der 30. den Doppelpack schnürt.

Es folgt der eingangs erwähnte Rückschlag. Doch nicht nur Max muss das Feld humpelnd verlassen, er liefert sich mit dem lädierten Julian, der sich zeitgleich verletzt hat, ein nervenaufreibendes Schneckenrennen zur Ersatzbank. Max gewinnt ganz knapp, das wars dann aber auch schon mit den Erfolgsmeldungen in Halbzeit eins. Die Vibes müssen nun gewaltig umstellen, ist doch mit einem Schlag die halbe Abwehr vom Platz gekrochen.

So geht der goalgettende Innenverteidiger halt wieder zurück und die vakante Außenposition wird mit dem Allrounder Berni besetzt. Dass sich diese spontane Neukonstellation aber erst finden muss, steht außer Frage.

Das bis dahin von den Vienna Vibes gut kontrollierte Hotel wittert nun seine Chance und nimmt das Heft bis weit in die zweite Halbzeit in die Hand. Einige Chancen werden von der Heimmannschaft liegen gelassen – einmal pariert Hans sensationell. Das Anschlusstor fällt spät aber doch noch (85.) – in einer Phase in der der USK sich eigentlich einige Spielanteile zurückerobert hat.

Ein Bisschen Finesse, mehrheitlich Kampf

Dafür sehen die Zuschauer und das Lazarett auf der Bank einen herrlichen Schlusspunkt aus Vibes-Sicht. In der 89. Minute lösen das Trio aus Marco, Daran und Joni eine enge Situation herrlich auf, ehe der heranstürmende Neo-Flügel Frenkie mit seinem Abschlusskracher am Tormann scheitert. Doch Simon setzt nach und entscheidet das Match. Technische Finesse in einer Partie, die sonst mehrheitlich Kampf geboten hat.

Ein Match, das nicht nur 3:1 gewonnen wurde, sondern natürlich auch Hoffnung für die kommenden Runden gibt. Viele der Spieler haben auf ihren neuen Positionen tadellose Leistungen gebracht und einige Spielfreude an den Tag gelegt. Nicht auszuschließen, dass sie sich auch im nächsten Lineup auf derselben Position wiederfinden. Wenn nämlich Wahnsinn bedeutet, immer das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten, dann ist das Gleiche zu tun und gleiche Ergebnisse zu erwarten wohl sowas wie Vernunft. Stimmt‘s Albert?

PG (Pep Guardiola)

Nächste USK-Termine

Facebook