Das Spiel:

 

Lang, lang war das letzte Meisterschaftsspiel her. In der für den USK sehr umfangreichen Pause um Ostern, nutzten die Vibes zwar die Zeit, um fleißig zu testen, jedoch ist Meisterschaftsfußball immer etwas anderes. Das zeigte sich auch an diesem Sonntag. Viel vorgenommen hatten sich unsere Jungs auf jeden Fall, um möglichst wieder ähnlich erfolgreich abzuschneiden, wie das im Herbst der Fall war. Auch rechnete unser Team damit, dass es die Real Millonarios nach dem 1:6-Debakel so richtig wissen wollten.

Starke zehn Minuten, dann viel Leerlauf

Die Anfangsphase gehörte dennoch klar dem USK. Mit viel Power und gepflegtem Kurzpassspiel werden einige Angriffe vorgetragen, die nur knapp das Ziel verfehlen. Oft stößt Solospitze Philipp durch die Abwehrreihen und zieht gefährlich Richtung Tor. In der zehnten Minute begeht ein Millionario nach einem dieser Angriffe ein ungeschicktes Foul an unserem Stürmer. Da das Geschehnis im Strafraum stattgefunden hat, heißt die Entscheidung folgerichtig Strafstoß. Diesmal möchte Max seine Chance nutzen, doch wer den USK kennt, weiß was jetzt kommt. Der Versuch misslingt und der Ball geht links am Tor vorbei. Die Quote an verwandelten Elfmetern bleibt erschreckend.

In der Folge reißt etwas der Faden im Spiel der Rot-Weißen und die Gäste kommen besser ins Spiel. So setzen sich die heute Schwarz-Gelben in der 21. Minute auf der aus unserer Sicht linken Seite durch. Die Flanke findet den Kopf eines Mitspielers, der den Ball zu unserem Glück an die Latte setzt.

Die USK-Antwort lässt nicht lange auf sich warten. Ricco (23.) startet eine schöne Einzelaktion, zieht in die Mitte und knallt das Leder von der Strafraumgrenze ans Lattenkreuz. Es wäre ein Traumtor gewesen, das unserer Nummer 16 an diesem Sonntag leider nicht vergönnt sein sollte. Danach verflacht das Spiel mit Fortdauer der ersten Halbzeit immer mehr. Beide Mannschaften agieren auf Augenhöhe, obwohl es in den ersten zehn Minuten noch ganz anders ausgesehen hat. Daher ist die Unzufriedenheit mit der die USK-Spieler zur Pause in der Kabine verschwinden verständlich.

Gegner besonders verhaltenskreativ

Die zweite Hälfte soll spielerisch besser und vor allem erfolgreicher werden. Mit diesem Vorhaben gehen unsere Jungs in die nächsten  45 Minuten. Und siehe da, es bedarf nur weniger Sekunden (46.) und schon schickt Ricco den Ball perfekt in die Gasse Richtung Philipp, der sich wiederum im Eins-gegen-eins-Duell mit dem Torhüter gewohnt von seiner abgezockten Seite präsentiert.

Mit dem 1:0 im Rücken löst sich auch jegliche Verkrampfung. Die Vibes erspielen sich in der Folge Chance um Chance, während die Millonaros in Schockstarre verharren. Die besten Möglichkeiten vergeben Philipp (47.) und Alex (50.). jeweils relativ alleine vor dem Tor.

Doch so ist das 2:0 nur noch eine Frage der Zeit. In der 53. Minute ist es schließlich wieder so weit. Max schlägt den Ball nach vorne, Alex scherzelt gekonnt mit dem Kopf in die Laufrichtung von Philipp (wer sonst?). Diesmal benötigt unser Heute-nicht-Kapitän aber zwei Versuche, um die Kugel im Tor unterzubringen.

Mit dem 2:0 scheint die Partie eigentlich entschieden. Zu überlegen präsentiert sich unsere Truppe in der zweiten Halbzeit. Der Gegner erwacht langsam aus seiner Lethargie und wird plötzlich vom Blutrausch befallen. Warum? Wieso? Weshalb? Weiß keiner so genau. Attacken der Kategorie „des Wahnsinns“, zahlreiche Beschimpfungen, dumme Sprüche und eine Totti-Gedächtnis-Spuckattacke in Richtung von Mathias belegen die „No one likes us, we don’t care“-Attitüde der Gäste. Ein paar Highlights aus dem millonarischen Repertoire:

„Des is a Rotschädl, der is so deppert!“ (In Richtung eines unserer rothaarigen Verteidiger)

„Außer einesteign können die eh nix“ (DIESER Spruch von SO einer Truppe, bei einem Spielstand der unsere Überlegenheit klar dokumentiert hat)

„Härte mit Härte. Könnts euch beim Schiri bedanken, dassma so einsteign“ (auf die Frage, ob diese Gangart denn zwingend notwendig sei, jedenfalls hat ihnen wohl der Schiri gesagt, sie sollen so reingehen).

Der Schiedsrichter fährt tatsächlich eine für diese Verhältnisse unpassend ruhige Linie und lässt viele grindige Szenen einfach ungeahndet. Die Millonarios scheinen sich angesichts der Aussichtslosigkeit weniger auf das Tor von Hans, stattdessen vermehrt auf USK-Beine zu fokussieren. Begründet wird dieses Gemetzel recht offenherzig und durchaus ernst gemeint als Racheakt, weil wir im Hinspiel drei Millonarios ausgeknockt haben (wohlwissend, dass sich bei zwei von drei dieser Verletzungen um sehr unglückliche Fälle handelte, bei denen niemand wirklich etwas dafür konnte). Kinder hatten die Millonarios übrigens auch mitgebracht, die sich das traurige Schauspiel ihrer Angehörigen erste Reihe Fußfrei ansehen dürfen. Gute Nacht, Fußball.

Aaron besiegt den Elfer-Fluch

Die Vibes lassen sich Gott sei Dank nicht anstecken und reagieren vor allem auf sportlichem Wege. In der 61. Minute bekommen wir dann leider schon wieder einen Elfmeter zugesprochen. Diesmal ergreift  Aaron seine Chance und unglaublicher Weise verwertet er äußerst souverän ins linke Eck.

Philipps Tor zum 4:0 nach Ricco-Vorarbeit (77.) vervollständigt den klaren Erfolg. Nach dem Spiel ist die Freude groß. Die Vienna Vibes sind gut und gestärkt aus der langen Oster-Pause gekommen. Die drei Punkte bleiben in Atzgersdorf, alle leben noch und blieben unverletzt. Die Millonarios haben uns gezeigt, wie echte, sauhorte Männer den Sport Fußball interpretieren. Gewonnen haben letztlich aber doch die „Schwuchteln“. Und das recht deutlich.

 

Ein Bericht von Max Gfrerer

 

Anmerkung des Autors: Ich möchte hiermit offiziell, die paar wenigen Millonarios, die sich nicht aufgeführt haben wie Vollpsychos, aus der im Spielbericht enthaltenen Kritik ausnehmen. Ihr tut mir trotzdem leid.

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