Das verflixte siebte Mal

Wenn man eh schon nicht so sehr vom Glück verfolgt und stark ersatzgeschwächt ist, kann man eventuell darüber streiten, ob es sinnvoll ist, unter der Meisterschaft zwischendurch an einem Hobby-Kleinfeldturnier teilzunehmen. Auf der anderen Seite kann sowas auch nicht schlecht sein, um den Kopf freizubekommen.

So oder so, die Teilnahme an der alljährlichen Wiener Integrations Fußball WM ist für uns Ehrensache und deshalb waren wir natürlich auch heuer wieder zum mittlerweile siebenten Mal dabei. Es war ohnehin, traditionsgemäß diesmal ein schwaches Resultat zu erwarten. So kam es dann auch, wenngleich das Auftreten nicht so schlecht war und die Stimmung intern ebenso positiv geblieben ist.

Die Auslosung brachte eine interessante Gruppe mit nahezu ausschließlich alten Bekannten. Einzig, dass die zweite Österreich-Mannschaft mit uns in eine Gruppe gelost wurde war ein Novum.

Österreich – Spanien 1:3

 

 

 

 

In der Auftaktpartie kassierte der USK das wohl früheste Gegentor aller Zeiten. Möglich machte das der Schiedsrichter, der vergaß, dass alle Partien parallel angepfiffen werden müssen und so lief die Begegnung schon ein, zwei Minuten, die Spanier schossen das 1:0 und dann wurde das Spiel von der Turnierleitung abgebrochen. Noch nie ist es wohl 0:1 gestanden bevor ein Spiel überhaupt begonnen hatte. Fairnesshalber wurde die Partie trotzdem bei 0:1 fortgesetzt. Macht nix, denn der USK erholt sich gleich nach Wiederanpfiff gut von dem Schock, drückt und erzielt den Ausgleich. In einer Phase in der wir klar dominieren kommt es zum Schlüsselmoment unseres gesamten Turnierantritts. Philipp bleibt ohne viel Fremdeinwirkung am Boden liegen. Bei einem Zweikampf ist unser Kapitän im Kunstrasen des Sportcenter Donaucity hängen geblieben. Kreuzbandriss, wie sich später herausstellen sollte. Zu allem Überfluss fehlen uns auch aufgrund von kurzfristigen Absagen jegliche Ersatzspieler. Trotzdem wehrt sich Mannschaft Österreich gegen nummerisch aber nicht spielerisch überlegene Spanier. Ein Weitschuss bringt dann doch die Führung für die Iberer. Rot-Weiß-Rot gelingt kein Ausgleich mehr, stattdessen wird die Partie kurz vor Schluss entschieden. Eine bittere Niederlage, vor allem wegen der schweren Verletzung von Philipp.

Österreich I – Österreich II 0:0

 

 

 

 

Wir (Österreich II) konnten für das Austro-Duell noch kurzfristig David aktivieren, womit wir wenigstens wieder vollzählig antreten. Österreich I setzt sich zum größten Teil aus Spielern der WFV-Mannschaft BW Hörndlwald zusammen, wodurch wir gewarnt sind. Die Einser haben auch mehr vom Spiel, dafür steht Österreich II hinten sicher und kommt zu ganz guten Kontermöglichkeiten. Einmal rettet Max auf der Linie, doch ansonsten haben wir das Geschehen im Griff. Vor dem Tor sind wir allerdings zu ungefährlich und so endet der Zweikampf um den Status „bessere Österreich-Mannschaft“  mit einem torlosen Remis.

Österreich – Iran 1:3

 

 

 

 

Wir versuchen die gegen Österreich I bewährte Taktik auch auf den Iran umzulegen. Und tatsächlich scheint unsere Ausrichtung erneut zu fruchten. Die technisch besseren Iraner werden ungeduldig und spielen ihre Angriffe nicht konsequent zu Ende. So hat Österreich im Konter ebenfalls gute Möglichkeiten auf die Führung. Diese erzielt dann allerdings doch der Iran durch ein vermeidbares Tor. Danach agiert Österreich etwas zu kopflos und wird mit dem 0:2 sowie 0:3 bestraft. Der Ehrentreffer kurz vor Spielende zeugt immerhin von einem positiven Kampfgeist. Der Aufstieg ist damit aber so gut wie ausgeschlossen.

Österreich – Ecuador 3:2

 

 

 

 

Drei schwere Gegner und dann kommt der vermeintlich leichteste. So ein Spiel wird meistens zur Einstellungssache. Das ist so auch deutlich zu sehen, denn die Verteidigungsarbeit verläuft nicht so konzentriert wie zuvor und so kommt auch ein äußerst limitierter Gegner zu Chancen sowie zum Führungstreffer. Dieser fungiert als Weckruf und ab hier reißen sich die Österreich-Kicker wieder am Riemen. So gelingt es auch recht rasch, das Spiel zu drehen, ehe erneut der Schlendrian einkehrt. Wieder gelingt Ecuador, das eine Art Kleinfeld-Kick-and-Rush praktiziert, ein Tor. Es riecht nach einem ärgerlichen 2:2-Remis, als eine wunderschöne Kombination zum Siegtreffer für Österreich verwandelt wird.

Österreich – Guatemala 1:3

 

 

 

 

Rein rechnerisch wäre ein Aufstieg in die Zwischenrunde zwar möglich, dafür müsste Österreich die allseits unterschätzen Guatemalteken allerdings mit einem Kantersieg vom Platz schießen. Unterschätzt werden die Mittelamerikaner zwar nicht, dafür kennen wir sie schon zu gut, allerdings ist uns das Glück in diesem Spiel auch nicht wirklich hold. Wir haben das Geschehen im Griff, jedoch zimmert der Beste der Gegner irgendwann einen Freistoß ins Netz und bringt uns damit auf die Verliererstraße. Mental wird dieser Rückstand nicht so gut verkraftet, denn das 0:2 folgt auf dem Fuße. Ein schönes Anschlusstor durch David ist zu wenig, denn fast postwendend stellt Guatemala den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Eine unnötige Niederlage, für die wir uns andererseits auch nicht schämen müssen, denn immerhin hat Guatemala vorhin Österreich I noch schlimmer vom Platz geschossen und erobert damit Rang drei in der Gruppe.

Die Abschlusstabelle:

1. Spanien

2. Iran

3. Guatemala

4. Österreich I

5. Österreich II

6. Ecuador

Damit verabschieden wir uns dieses Jahr, wie prophezeit, ohne Erfolgserlebnis aus diesem Turnier. Dennoch war es wie jedes Jahr eine Ehre, Teil dieses schönen Projekts für gesellschaftlichen Zusammenhalt gewesen zu sein. Den Turniersieg holt sich übrigens dir Türkei. Gratulation an dieser Stelle.

Ein Bericht von Max Gfrerer

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