Die letztwöchige Schlappe gegen Nepomuk hat in der USK-Führungsetage in den Tagen danach die Köpfe rauchen lassen. Vor allem drehte sich sehr viel um die Frage, wie wir – nach den zuletzt doch sehr einfach kassierten Gegentoren – defensiv stabiler werden können, ohne unsere Durchschlagskraft nach vorne zu verlieren. Die Suche nach dieser eierlegenden Wollmilchsau sollte schon im Training erste Ergebnisse bringen und schließlich im Gastspiel bei Play Together Now alles anders werden lassen, als am Spieltag zuvor.
Ganz besonders anders war natürlich der Platz auf dem wir, wie gewohnt (oder eben nicht gewohnt), gegen diesen Gegner antreten durften: der Mini-mini-mini-Kunstrasenfutsalhallenkäfig-Platz in der Rustenschacher Allee, der im Gegensatz zum eher weitläufigen Wienerberg einer Abstellkammer gleichkommt. Nicht ganz verwunderlich daher, dass wir hier im Regelfall ganz furchtbare Ergebnisse einfahren. Allerdings haben unsere Young Vibes, uns hier heuer bereits vorgezeigt, wie das mit dem Flüche brechen funktioniert.
Lange 0:0
Anders ist auch unser Auftreten, das, aufgrund taktischer Anpassungen, den technisch guten und wuseligen Gegnern defensiv sehr sichere Vibes offenbart. Jedenfalls nach einer etwas wackligen Eingewöhnungsphase zum Anfang. Erstmal eingegroovt, übernimmt unser Team Schritt für Schritt das Kommando und zeigt sich auch offensiv spielfreudig sowie torgefährlich.
So ganz können wir aber weder in Halbzeit eins noch im zweiten Abschnitt Play Together Now von unserem Tor weghalten. Doch auch die Heimmannschaft nutzt ihre Möglichkeiten nicht und so bleibt es, trotz Top-Möglichkeiten durch Philipp, Joni bzw. eines Lattenschusses auf der anderen Seite, lange beim 0:0.
Es ist mal wieder so eine Partie, in der man einen langen Atem unter Beweis stellen muss. Gesegnet sei deshalb unsere starke Bank, die in der zweiten Hälfte frischen Wind reinbringt. So ist es kein Zufall – und schon gar nicht unverdient – als Philipp in der 69. Minute den Bann bricht und wahrhaft magische zwei Minuten einläutet, in denen wir drei Tore schießen.
Magische zwei Minuten
Die Ereignisse haben sich in dieser Phase so sehr überschlagen, dass es sich im Nachhinein schwer zuordnen lässt, wer welches Tor geschossen hat. Aber Philipp dürfte beim 1:0 den Ball irgendwie ins lange Eck gesetzt haben, Sturmkollege Chris hat das dann vermutlich so ähnlich gemacht (70.) und dann hat abermals Philipp noch mit dem Kopf genetzt (71.). Sorry wegen der unpräzisen Beschreibung, is wirklich schnell gangen.
Fakt ist, dass Play Together Now sich von diesem Dreifachschlag nicht mehr erholt hat und nur mehr sehr unstrukturiert dagegenhält, was uns weitere Torchancen (Julian!) ermöglicht. Es bleibt heute unseren Stürmern vorbehalten, für das Zählbare zu sorgen und so schnürt auch Chris mit einem Traumtor (Kreuzeck oder so) seinen Doppelpack kurz vor Schluss (89.).
Der USK zeigt sich vom Debakel der letzten Woche gut erholt und gewinnt dieses völlig konträre Spiel gegen Play Together Now verdientermaßen mit 4:0. Die Null steht, wir gewinnen endlich mal auf dem verkackten kleinen STAW-Platz und das mit (oder vielleicht sogar dank?) einer leicht reformierten Spielanlage. Wieder ein gebrochener Fluch. Wir sehen: Nichts ist in Stein gemeißelt, nichts unmöglich. Diese Gedanken nehmen wir in die nächste Runde mit. Dort geht es nämlich daheim gegen den Titelfavoriten Nummer eins.
MG