Nach der nur semierfolgreichen Einweihung unserer neuen Auswärtswäsche, haben wir uns der Hoffnung hingegeben, dass wir für das erstmalige Tragen unserer ebenso frischen Heimtrikots im anstehenden Spiel gegen Meetup United, etwas mehr KM-Spieler hinterm Ofen hervorlocken könnten.
Was soll man sagen, außer, dass die Grippewelle bzw. der Verletzungsteufel noch nicht vorbei zu sein scheinen. Aber immerhin: Einen mehr als letzte Woche konnte unsere „Erste“ dann doch stellen, was unserem angeschlagenen Goalgetter Philipp die Möglichkeit eröffnen sollte – bei günstigem Spielstand – vorzeitig das Feld zu verlassen.
Dafür, dass die Dinge eben günstig stehen würden, gab es berechtigten Anlass zur Hoffnung.
Wir kennen ja unsere eigenen Angstgegner ganz gut, nicht so sicher sind wir uns aber, wenn es darum geht, wer uns Vienna Vibes als einen solchen betrachtet. Gegen Meetup haben wir in der Vergangenheit tendenziell jedenfalls sehr schöne Fußballerlebnisse mitgenommen. Auch die Hinrunden-Begegnung verlief positiv.
Blitztor bringt uns auf Siegerstraße
Dabei ist Meetup keine schlechte Mannschaft. Wie die Tabelle ausweist, ist das anstehende Duell eines zwischen punktgleichen Nachbarn. Und dennoch finden wir auch diesmal einen Weg, unsere Gäste wahrlich nicht gut aussehen zu lassen.
Von Anfang an schnüren wir unsere Gegner in deren Hälfte ein und erzielen durch Daran das schnellste Tor der Saison (1.). So schnell, dass der Tathergang somanchem Autoren geistig entschwunden sein mag. Darans Meinung dazu war jedenfalls, dass es ihm fast unangenehm war, den Treffer zu erzielen, weil er es laut eigener Auskunft nicht leiden kann, wenn er lediglich von einem Schnitzer des Gegners profitiert. Wie auch immer das genau gemeint gewesen sein mag – vielen Dank an dieser Stelle, dass du trotzdem sauber abgeschlossen hast.
Der Daseinszweck unserer aggressiven Spielweise ist ja schließlich, den Gegner zu solchen Fehlern zu zwingen. Und trotz Darans unvergleichlicher Bescheidenheit, sei gesagt: Als Team sind wir es nicht. An diesem Abend gieren wir nach weiteren Toren und führen die Meetups regelrecht vor.
Der geneigte Leser merkt anhand dieses letzten Satzes vielleicht schon: Wir sind nicht nur gierig, manchmal sind wir auch ein kleinwenig arrogant. Das bildet sich auch am Spielgeschehen ab, denn einigen Vibes scheint es ab einem gewissen Zeitpunkt um die 25. Spielminute zu leicht zu gehen. Andere lassen sich eventuell von unserer Überlegenheit blenden. Fakt ist jedenfalls, dass unsere Aktionen nicht nur gemächlicher, sondern auch komplizierter werden, was unser Offensiv-Furioso sichtlich dämpft.
Oskar und Gatti treffen erstmals
Bevor wir den Faden endgültig verlieren, fällt das 2:0 zum genau richtigen Zeitpunkt. Neuzugang Oskar – augenscheinlich ein Mann für die wichtigen Tore – tankt sich auf der linken Seite durch und schließt hervorragend ab. Schon letzte Woche hat er für unsere Young Vibes das Siegtor kurz vor Schluss erzielt. Nun, in seinem ersten Pflichtspiel für die Kampfmannschaft, holt der Flügelflitzer uns aus der aufgekommenen Lethargie zurück ins Hier und Jetzt.
Dass wir dort wieder angekommen sind, beweist das 3:0 kurz vor der Halbzeit durch Philipp (44.).
Nach Seitenwechsel schlägt die Stunde eines weiteren Debütanten. Zwar hat Max G. (der andere Max G. – manche sagen auch „Gatti“ zu ihm) schon ein paar Spiele für unsere 1a in den Beinen, ein Torerfolg ward ihm aber bisher noch nicht vergönnt. Ein solcher scheint in der 53. Minute Kollege Kyryl persönlich am Herzen zu liegen, denn dieser tankt sich durch die gefühlt komplette Meetup-Mannschaft, lässt sich auch durch 300 Foulversuche nicht stoppen, um in letzter Konsequenz auf Max abzulegen, der vor dem Tor die Ruhe bewahrt.
Nach 60 Minuten Feierabend
Denn Schlusspunkt setzt der kurz zuvor eingewechselte Luca, der abermals schön freigespielt wird und im Abschluss gewohnt cool agiert (60.). Luca ist zwar bei weitem kein Debütant, aber so ein Torerfolg mit der zweiten Ballberührung passt ganz gut ins Bild des Abends.
Warum aber Schlusspunkt in der 60. Minute? Weil wir mit dem Spielstand von 5:0 das Spiel für uns beenden. Zumindest die konstruktive, zielgerichtete Variante davon.
Und gerade als jemand posaunt – wir sagen nicht wer – dass wir heute fix zu null spielen, schlägts beim bis dahin nicht im Übermaß beschäftigten Hans ein (62.). Durch einen schnell getretenen Freistoß, während wir noch mit dem Schiri diskutieren. Auch das passt ins partielle Bild des Abends.
Wir haben aber noch nicht genug und betteln um ein weiteres Gegentor, dass uns schließlich in der 80. Minute vergönnt ist.
Ja, schon ein Bisschen ärgerlich, auch wenn der Sieg in keiner Phase ernsthaft in Gefahr war. Diese überhebliche Lässigkeit, die bei beiden Gegentoren und darüber hinaus zu sehen war, steht unseren Vibes nicht besonders.
Trotzdem tut das der Freude über den 5:2-Sieg (und das Sechs-Punkte-Wochenende, die YV haben ja auch gewonnen) keinen Abbruch. Wir sind bereit für kommende Aufgaben. Und die haben es in sich. Am kommenden Wochenende treten wir beim Tabellenführer an.
MG