Wir können uns nur wiederholen: Schaut euch USK-Spiele an! Es gibt immer ein Spektakel. Die bisherigen Ergebnisse lassen die Vorstandsriege brüten, ob wir nicht eine Fünf-Tore-Garantie mit ins Paket unseres selbstverständlich kostenlosen Premium Tickets mit anpreisen wollen. Was gibt es denn Schöneres als den Vibes erste Reihe fußfrei – gemütlich an eines der charmanten Eisengeländer der Wienerberg Arena angelehnt – auf die Beine zu schauen.
Offenbar hat sich das eh schon ein Wenig rumgesprochen, denn aus dem Umfeld unseres Edelzanglers Lenny hat sich ein kleiner aber fein lautstarker Mob gebildet. Auch die meist vor uns spielenden Trainingskollegen von den Warriors sind sich nicht zu schade, ein Bisschen länger zu bleiben und das eine oder andere Wort der Ermunterung auf den Platz zu brüllen.
Diese Woche sollten sie jedoch ernsthafte Konkurrenz auf der Tribüne bekommen, denn der/die (? – helft uns doch mal!) SK Lation war an diesem Sonntagabend zu Gast – und da ist der Name, im positiven Sinne, Programm. Die verlässliche Fanschar der Lationisten ist für die gewohnt eher idyllischen Verhältnisse eines typischen DSG-Spiels ungewöhnlich.
Und auch auf dem Platz erwartete uns einiges an Feuer, Leidenschaft und Kampfstärke, da ließen wir uns vom schwachen Saisonstart der Gäste nicht täuschen. Das geloste Auftaktprogramm hat es nicht sehr gut gemeint, der aktuell Vorletzte SK Lation ist schon eine Mannschaft für die obere Tabellenhälfte.
Bittere Minuten vor der Halbzeit
Das beweisen sie auch in diesem Spiel. Doch auch der USK ist – wie schon die gesamte bisherige Saison über – sofort im Spiel und dominiert die erste Hälfte, die von hoher Intensität auf beiden Seiten geprägt ist.
Dafür zeigt sich die Auswärtsmannschaft von ihrer effizienten Seite. Die erste nennenswerte Halbchance mutiert zu einem Traumschlenzer, der für Hans unhaltbar im Kreuzeck landet (19.).
Die Vibes, keineswegs geschockt, greifen weiter an und profitieren von einem Fehler des gegnerischen Torhüters, den Vincent zum Ausgleich abstaubt (24.).
Doch wieder ist es die Lation, die kurz vor der Halbzeit mit einem neuerlich starken Abschluss zum 1:2 trifft (44.). Es sind bittere Minuten für unsere Mannschaft. Nicht nur, dass wir trotz leichter Feldvorteile und Chancenplus in Rückstand liegen, kurz zuvor müssen wir binnen weniger Minuten mit Vincent und Justin beide Flügelspieler verletzungsbedingt auswechseln. Gute Besserung auch an dieser Stelle den Zweien.
Nichtsdestotrotz ist die Moral in der Kabine hoch. Wir wissen um die eigene Stärke und gehen wild entschlossen in die zweite Halbzeit. Der Gegner beflügelt diese Moral noch einmal, als uns ein Tormannpatzer abermals ins Spiel zurückbringt (46.). Und zwar äußerst kurios: Der SK-Lation-Tormann kommt nach einem eigentlich viel zu weit gespielten Tiefenpass an den Ball, anstatt das Leder in aller Ruhe mit der Hand aufzunehmen (offenbar dachte er, es sei ein Rückpass), verliert er ihn jedoch an den nur zögerlich anlaufenden Luca, der danach nurmehr einschieben muss.
Nun ist die Spannung am Höhepunkt. Beide Teams spielen weiter auf Sieg. Das Match gestaltet sich ausgeglichener als in Halbzeit eins.
Und dann ist es ein Kopftor nach Eckball, das die Lation zum dritten Mal an diesem Abend in Führung gehen lässt (61.). Ein unangenehmes Déjà-vu.
Vergebene Matchbälle, gerechtes Remis
Doch auch diesmal ist der USK nicht geschlagen. Getragen von den lautstarken Zurufen seiner Hawara auf den Rängen ist es Lenny, der in der 74. Minute zeigt, wozu sein linker Goldfuß imstande ist. Aus einem schweren Winkel hält er einfach mal drauf und schafft es die Kugel, irgendwie über alle hinweg, im rechten Kreuzeck unterzubringen. 3:3. Nicht nur abermals viele, auch Traumtore bekommen die Fans beider Lager heute geboten.
Wer denkt, dass die Partie jetzt einschläft, der irrt. Im Gegenteil: Beide Mannschaften haben in der Folge noch ein bis zwei Matchbälle auf dem Fuß, die jedoch nicht verwertet werden. Gerade deshalb ist es am Ende wohl ein gerechtes Remis, auch wenn es keine Überraschung gewesen wäre, hätte es einen Sieger gegeben.
Auch das Match auf den Rängen, alias charmantes Eisengeländer, endet mit einem starken Remis. Denn keineswegs waren nur die SK Lation-Ultras zu hören, Lennys Leut‘ hatten da einige Stimmgewalt entgegenzusetzen. Vielen Dank dafür.
Am Ende waren sich beide Teams einig, dass heute vor allem jene auf ihre Kosten gekommen sind, die diesen Sport im Allgemeinen und spannende sowie stimmungsvolle Fußballabende im Speziellen lieben. Und wer tut das denn nicht? Daher können wir diesen Spielbericht nur mit dem gleichen Aufruf schließen, mit dem wir ihn begonnen haben: Kommt vorbei, lasst euch das nicht entgehen! Es wird immer was geboten.
MG