Die Vorbereitung ist geschlagen, unserer Aufgaben im lästigen DSG-Cup haben wir uns auch schon entledigt, voller Fokus also auf die Meisterschaft. Und diese brachte uns zum Auftakt die für uns weitgehend unbekannten Vienna Falcons auf den Wienerberg.

Immer ein Bisschen zach, wenn man so gar nicht weiß, was einen erwartet. Wir wussten um die starke Rückrunde die unser Gegner zuletzt in der ULA gespielt hat, aber ebenso, dass es ein paar schmerzhafte Abgänge im darauffolgenden Transferfenster verkraftet werden mussten. Rückschlüsse auf die Spielweise oder nach wie vor vorhandene Qualität waren allein durch diese Informationen nicht möglich. Aber hey, ZIB-Moderator Stefan Lenglinger gab sich auch die Ehre und sorgte für ein Bisschen Promi-Flair am schmuddeligen Wienerberg. Ist ein superathletischer Typ, mit ner weitgehend sauberen Technik, der gegen uns die linke Außenbahn beackerte – Gefahr erzeugten die Falcons aber vor allem über die pfeilschnelle Nummer 22 auf der gegenüberliegenden rechten Flanke.

Wieder einmal Verdachts-Wachler

Wir benötigen etwas Zeit, um uns sowohl auf dessen Geschwindigkeit, als auch die zahllosen in des Flügels Richtung geschlagenen weiten Bälle einzustellen. Zeit und einen starken Save von Hans, der gleich am Anfang stark pariert.

Offensiv sind wir gut im Spiel und kommen zu einigen brauchbaren Abschlüssen, die der ebenfalls nicht untalentierte Falcons-Goalie vereiteln kann. Die Hälfte unserer Angriffe wird aber sowieso vom Schiri Assistent an der Seitenlinie auf Verdacht abgewachelt, obwohl Joni teilweise sogar aus der eigenen Hälfte in die Tiefe startet. In der DSG wird Schnelligkeit halt bestraft, das kennen wir schon aus der Vergangenheit – regen uns aber trotzdem immer noch drüber auf.

Mit Fortdauer der ersten Halbzeit werden wir auch auf der defensiven Seite sicherer. Doch dann reißt besagter Nummer 22 in selbiger Minute eine Flanke ab, die sich hinter Hans ins Tor senkt. 0:1.

Wir lassen uns nicht beirren, spielen munter weiter nach vorne und kommen durch einen strammen Schuss von Philipp zum verdienten Ausgleich (29.).

Dass wir heute aber nicht sooo vom Glück begünstigst sind, belegt die 44. Minute. Abwehrspieler Max „klärt“ einen Ball ans Bein eines Gegners, von dort springt das Leder zu Abwehr-Kollege Manuel und von diesem irgendwie ins eigene Tor. Slapstick vom Feinsten und wieder sind wir hinten, obwohl der USK das Heft mittlerweile klar in der Hand hat.

Der Bann bricht

Das Bild in der zweiten Halbzeit ist unverändert. Die Vibes erspielen sich zahlreiche Chancen, scheitern an sich selbst, der Stange, dem gegnerischen Torhüter und freilich weiterhin auch an den Verdachts-Wachlern an der Outlinie.

Irgendwann bricht der Bann dann doch. Bobo kommt im Nachsetzen an den Ball und schließt sicher zum umjubelten Ausgleich ab (68.).

Es ist noch genug Zeit auf der Uhr, das Momentum nun klar auf rot-weißer Seite. Wir rennen weiter für die drei Punkte, die Falcons kommen kaum mehr vor unser Tor.

Doch bis tief in die absolute Schlussphase will der erlösende Siegtreffer nicht fallen. In der 88. Minute bekommen wir einen Freistoß im Halbfeld. Bobo zirkelt diesen präzise in den Strafraum, wo sich Kapitän Max freigelaufen hat und seinen Kopfball gegen die Aktionsrichtung des Torhüters setzt. Der Ball zappelt im Netz und es ist unfassbarer Weise auch kein Abseits. Na gut, Max ist ja auch nicht schnell.

Die restlichen Minuten sind kaum mehr erwähnenswert. Die Falcons können nicht mehr zulegen und wir spielen das 3:2 trocken nach Hause.

Der Meisterschaftsauftakt ist gelungen. Ein glücklicher Sieg, in einem Spiel in dem wir dieses Glück erzwingen konnten und besser performt haben, als es das knappe Ergebnis vermuten lässt. Wir danken dem fairen Gegner für ein tolles und spannendes Duell. Und natürlich den hartgesottenen Fans/Young Vibes, die sich, nach ihrem eigenen souveränen Auftaktsieg, diesen Krimi bis zum Schluss gegeben haben. Ein schöner Sonntag.

MG