Um die YV-Saison 2024/2025 abzuschließen, werfen wir noch einmal einen Blick auf die Rückrunde – insbesondere auf zentrale Eckdaten, auf die vor der Saison formulierten Ziele und auf den tatsächlichen Output, den unsere YV am Ende erreicht haben.

Unerfüllte Wünsche

Vielleicht hat sich mitten im Winter ein Unverbesserlicher ans Rechnen gemacht – und festgestellt, dass der Meistertitel trotz eines Rückstands von zehn Punkten auf die Tabellenspitze noch möglich wäre. Allerdings nur unter einer „kleinen“ Voraussetzung: alle Spiele der Rückrunde zu gewinnen.
Wären die Konkurrenten nämlich ebenso konstant wie in der Hinrunde geblieben (abzüglich der Punkte gegen unsere YV), wäre der Titel theoretisch erreichbar gewesen. Dass wir bei weitem noch nicht dort sind, um ganz vorne mitzuspielen zeigte die ein oder andere verheerende Niederlage gegen die Marswiese oder Celtic Salmannsdorf.

Standards

Anfang der Saison zeigten sich schon früh die Probleme und Stärken, die uns die ganze Rückrunde begleiten sollten. Beim furiosen 4:3 Heimsieg gegen ASK Erlaa Torpedo 03 waren es nämlich 3 Standardtore auf unserer Seite und 2 auf Seiten des Gegners. Dies sprach für unsere Standardstärke, die wir diese Saison stark verbessert haben, was nicht zuletzt an diversen gefährlichen Hereingaben unseres Mittelfeldmotors und Dauerbrenners Johnny lag. Auch eine in den vergangenen 37 Jahren komplett unentdeckte Stärke bei offensiven Standards unseres deutlich jünger wirkenden Michis war ausschlaggebend für den positiven Trend. Allein in der Rückrunde konnten wir 14 Tore direkt durch oder direkt nach Standards erzielen.

Auf der anderen Seite muss man allerdings auch genau so kritisch sein, denn 12 Gegentore direkt durch oder direkt nach Standards ist, um in der Tabelle weiter nach oben zu schielen, einfach zu viel.

Comeback

Positiv hervorzuheben ist die Comeback-Stärke unserer YV – eine Fähigkeit, die wir vor der Saison als Manko erkannt hatten und bewusst verbessern wollten. Das ist deutlich leichter gesagt als getan, denn den Kopf hängen zu lassen, wenn man nicht deutlich überlegen ist, ist offensichtlich der einfachere Weg. Gerade die Spiele gegen Paulaner, mit einem Mann weniger und einem 0:2 Rückstand und gegen die bereits angesprochenen Mannen vor ASK Erlaa Torpedo 03 (1:3 Rückstand) sind hierbei hervorzuheben. Schön den USK-Geist so lebendig zu sehen. Um es zu vervollständigen sei auch das Spiel gegen die Hernalser Spartans erwähnt, bei der uns ein 1:2 Rückstand und eine frühe Unterzahl nicht im Weg stand das Spiel noch zu drehen. Wobei hier anzumerken ist, dass uns an diesem Tag scheinbar ein nominell schwächeres Aufgebot der Spartans gegenübergestanden ist, denn Einzelergebnisse zeigten einige Überraschungen der Spartans auch gegen größere Gegner.

Big 4

Ein Saisonziel auf, das ein besonderes Augenmerk gelegt wurde, war zumindest einmal auch gegen einen der Big 4 der Reserveliga Punkte mitzunehmen (Celtic Salmannsdorf, Marianum, Maswiese, Vienna Internationals). Warum gerade die? Naja, alle vier sind Teams gegen die wir uns A: extrem schwer getan haben in der Vergangenheit und B: sind dies die Teams, mit denen zu rechnen war für den Kampf um den Platz an der Sonne. Und Tatsache, alle vier bestätigen ihre Rolle im Kampf um die Meisterschaft und können sich vorne festsetzen.

Dass wir gerade gegen den späteren Meister punkten konnten, ist kein Zufall.
Trotz Spielermangel stellten wir gegen Marianum wohl die qualitativ stärkste YV-Elf der gesamten Saison auf. Außerdem ist Marianum jenes der Top-Teams, gegen das wir uns in der Vergangenheit noch am ehesten auf Augenhöhe zeigen konnten.
Unsere Mannschaft gewann an diesem Sonntag quasi alle wichtigen Zweikämpfe, erspielt sich Chancen und holt mit einem 4:2-Auswärtssieg verdient drei Punkte.

Die anderen Begegnungen hingegen verliefen wie gewohnt schwierig. Gegen die Vienna Internationals und Marswiese hatten wir mehr Ballbesitz, konnten aber keine klaren Chancen kreieren – die klaren Niederlagen sind entsprechend nachvollziehbar.
Gegen die TikTok-Boys aus Salmannsdorf konnten wir zumindest eine Halbzeit mithalten, wurden in der zweiten aber vom hohen Pressing überrollt.

Zu wenig Zielstrebigkeit

Was fehlt also, um sich Chancen auch gegen die Großen zu erarbeiten und nicht wieder chancenlos heimzufahren. Antwort: Zug zum Tor. Oftmals diese Saison spielen wir viele Situationen unnötig im 1vs1 aus. Dies liegt aber nicht nur am Spieler, der den Ball in diesen Situationen führt, sondern oftmals daran, dass wenig Angebot in die Tiefe stattgefunden hat. Der Raum hinter die Abwehr muss gerade in unserem System deutlich öfter mit explosiven Sprints attackiert werden, um Löcher in der gegnerischen Abwehr aufzureißen. Dass dann immer auch die Tiefe gesucht werden muss, ist natürlich zu verneinen, aber gerade dadurch kann der geschaffene Platz im Zentrum auch für einen Seitenwechsel genutzt werden.

 

Wie viel wir davon umsetzen können und was uns das bringt, werden wir dann in der nächsten Saison aufarbeiten. Eines ist aber fix, der Hunger nach mehr Punkten und einer besseren Tabellenposition ist groß, nicht zuletzt, weil es mit dem aktuellen Team einfach sehr großen Spaß macht!

MK